Ein Engel meint es gut

7. Dezember 2018

Die propagierte stillste Zeit im Jahr zeigt sich (wieder einmal) in einer Dichte, die ihresgleichen im Jahresverlauf sucht. Die Termine drängen sich und die Notwendigkeiten, als gäbe es nach Weihnachten keine Zeit mehr  und kein Weiterleben…. Dieses tiefe Bedürfnis abzuschließen, fertigzubringen, einzuziehen (ein Hallo an alle HäuslbauerInnen und RenoviererInnen! ) hat vermutlich damit zu tun, dass wir Platz schaffen wollen für das Neue, das Licht, das sich ankündigt und niederlassen will, für die Zeit des Erträumens  eines neuen Jahres.

Der Witz und die Krux dabei: Weiterradeln schafft weder Zeit noch Raum. Auf- hören (auf- horchen) ist in diesem Zusammenhang das Gebot der Stunde und Herausforderung gleichermaßen. Nicht dass ich darin besonders gut wäre – so rede ich mir selber gut zu und bin mir Aufforderung: hör auf, hör hin, hör zu!

Klingt streng!

Hör auf dich, hör hin zu deinem Herzen, hör deiner inneren Stimme zu – sagt der Engel – sehr sanft und gar nicht streng. Und findet ein Gedicht.

In erschreckender

Sanftheit

senkt der Abend

sich

mit dem Steigen des Mondes

sinke auch ich

umfangen

von Dunkelheit

Die Nacht

sie kleidet mich

darin beweg ich mich

gut und gerne

meinem Grund zu

meinem Boden

Worte

Gelächter

Gerede

Gerüchte

Sie bilden den

glitzernden

Sternensaum

meines

indigoblauen

Nachtkleids