Wählen

29. September 2019

Und wieder- Wahltag. Ich gestehe, dass ich nicht nur gespannt, sondern auch angespannt bin. Die Erfahrung, dass sich Wahlprognosen und mein Gefühl, meine Einschätzung selten decken und dass der Spalt, der sich auftut, wenn die Wahlergebnisse daherkommen nicht wegzudiskutieren ist, sitzt in meinen Zellen. Ich werde wieder fassungslos hineinstürzen…..(oder meine Wahl: mich mit Menschen umgeben, die mir Trost sind!)

Ich hoffe, ich wünsche – und die Hoffnung stirbt zuletzt.  Wie kann das Wissen, das wir über den Zustand unserer Erde, über den Wahnsinn unseres Wirtschaftens, über die Irrwege in unseren Schulen, über die Aushöhlung unseres Sozialsystems haben, immer wieder so wenig Einfluss auf den Moment in der Wahlkabine haben, über dessen Banalität und Einfachheit ich immer wieder staune? Es wird uns im Grunde so einfach gemacht zu wählen UND genau deswegen macht es eben einen riesen Unterschied, wo ich mein Kreuzerl setze. Wir haben, so glaube ich, einfach kein Gefühl dafür, welche Konsequenzen solche „einfachen“ Entscheidungen haben.

Wählen ist eine Tätigkeit, „wählen“ ist ein Verb. Ich wähle. Du wählst. Sie/er/es wählt. Wir wählen. Ihr wählt. Sie wählen.

Was tun wir genau, beim Wählen?