Die Haltung des WahrNehmens

  1. Dezember 2021

Im Wahr-Nehmen scheint mir im Moment das NEHMEN ein wichtiger Teil zu sein. Das WahrNEHMEN ist eine höchst spezifische Angelegenheit:  Zum einen ist es ja weniger ein Tätigsein als mehr ein „Antennig sein“ (vgl. Heinrich Jacoby).

Ich versetze mich in einen Zustand des Lauschens, des Spürens, des Sehens, des Riechens und Schmeckens. Mein Nervensystem ist auf AufNEHMEN, auf AufNAHME gesetzt. Bilder, Laute, Musik, Worte,…kommen auf mich zu. Jetzt sehen, jetzt riechen, jetzt mit meinen Fingerspitzen mit der Tastatur in Kontakt sein. Das was ich höre, für- wahr- nehmen. Und drum ist die Wahrnehmung zum anderen eben auch ein hochaktiver Vorgang in diesem „Antennig sein“.

Kennst du das, dass du siehst oder hörst und dann abbiegst, wegtauchst, dich duckst? Vor der Menge der Eindrücke, die auf deine Antennen treffen? Aus gutem Grund- weil einfach alles zuviel ist. Ich gehe dann, innerlich, manchmal auch äußerlich. Ich bleibe nicht. So kenne ich das.

Zuviel ist vor allem das Fühlen und Denken, das in Gang gesetzt wird. Bei mir ist das so.

Nehmen ist da gar nicht leicht. Es ist leichter, wenn die Reize sparsam und in Echt stattfinden und schwierig, wenn ich über Medien sehe und höre. Meine Antennen sind da ja oft auch gar nicht auf Empfang gestellt. Manches trifft mich unerwartet, grob, überfordernd.

Ich kann (und will) mir nicht aussuchen, welche Eindrücke auf mich, mein Leben, meine Geschichte treffen. Mit welcher Haltung ich das entgegen-nehme, darauf habe ich aber Einfluss.

Nehmen, die Wirklichkeit, wie sie ist. Antenne sein für das Schwingen der Welt. Die Disharmonie hören und aushalten. Halten. Haltung.

Den Aufforderungen, den Beurteilungen, den Reaktionen für einen Moment widerstehen. Nichts müssen, mir nichts abverlangen.

WahrNEHMEN.

Zwischen Eindruck

und

Resonanz, Reaktion und Ausdruck

eine

Pause

einziehen.