Schlagwort: Angst

Immunsysteme

3. März 2020

Allgemein gibt es im Moment nur zwei Themen: das Coronavirus und das Migrationsthema und besonders findige Populisten stricken daraus der Einfachheit halber gleich ein Thema. Die Informationslage ist ab und zu unübersichtlich und von Angst aufgeladen. Dem ist nur Ruhe, Verstand, Empathie und normales Sozialverhalten entgegenzusetzen: das Immunsystem der Gesellschaft. Frischluft, Sonne und ein paar Vitamine sind auch nicht schlecht: fürs individuelle Immunsystem.

Und die große Erde hat sich ohnehin mit den winzigen Königsviren verbunden und fährt so ihr Immunsystem hoch: weniger Flüge, stillgelegte Industrieanlagen, weniger Individualverkehr und schon wären ein paar Forderungen der globalen KlimaschützerInnen erfüllt und die Luftqualität ist nicht nur in China ist augenblicklich besser. Der Preis ist hoch und ich möchte keinesfalls zynisch klingen- und doch – ich kann mich dieser Gedanken nicht erwehren.

Das Immunsystem auf allen Ebenen ist im Blick zu behalten….

Innere Diversität statt Monokultur

27. November 2017

So, nach ein paar Tagen Pause, die zum einen den vielen Spezialterminen, zum anderen einem kleinen, feinen Wienausflug geschuldet waren, soll es wieder weitergehen im „Artio-Blog“, der sich ja dem Thema „Wandel“ im Allgemeinen, im Besonderen und in den kleinen Details verschrieben hat.

Wandel und Veränderungen sind ja Tatsachen, denen wir uns in unserem menschlichen Leben zu stellen haben, nach dem Motto: das einzig Bleibende ist eben die Veränderung und der Wandel. Schmerzlich wird es dann, wenn wir beginnen, uns aus Angst und Unvermögen dem Wandel entgegenzustemmen. Das ist nicht immer eine bewusste Entscheidung, da kommen dann unsere Muster ins Spiel, die wir aus guten Gründen in uns etabliert haben, die uns schon einmal hilfreich waren und denen wir aus diesem Grund auch vertrauen.  Sie sind zur Stelle, wenn es brenzlig wird und der Zugriff auf diese Muster ist verhältnismäßig einfach UND irgendwann halt auch sehr einschränkend –  und weil UNneu auch UNlebendig.

Mich beschäftigt gerade der Gedanke an diese „alten Muster“, die uns lange gedient haben, uns als Kinder und junge Menschen ja nicht selten über-lebens- fähig machten und dann – ich erlebe es manchmal so – in ihrer Anhänglichkeit fast lästig werden.  Wie diesen Mustern Respekt zollen, ohne ihnen zu verfallen und ihnen diese Monopolstellung einzuräumen? Irgendwie geht es auch hier um Diversität: unterschiedliche Reaktionsmöglichkeiten auszuprobieren und Optionen dazuzugewinnen, ohne „das Alte“ einfach über Bord zu werfen.

Und wie lässt sich die Schwelle aufspüren, die den Schritt ins Neue, Ungewohnte, Lebendige erlaubt? Da braucht es: Klarheit im Denken, Entschlussfreude, einen Atemzug (und vielleicht einen zweiten) Zeit, um dem Automatismus abzusagen und einen Hauch Abenteuerlust, die den unsicheren Boden aufwiegt.

Letztlich geht es darum, das, was uns ohnehin abverlangt ist im Leben, individuell, kollektiv und global, zu kultivieren und zu üben: Wandel aus einer gewissen Lust heraus, sonst wird uns immer die Angst und Enge dominieren, die macht bekanntlich nicht sonderlich handlungsfähig. Über mehrere „Handlungsstränge“ zu verfügen, die eigene Diversität zu entwickeln, den inneren Monopolmustern Neues an die Seite zu stellen, das erscheint mir gerade sehr spannend.

Runden – drehen – wenden

4.Oktober 2017

Im Moment bin  ich ein wenig getragen vom Eindruck und Gefühl, dass sich manches“ rundet“. Die Ecken und Kanten die das Leben, die Ereignisse, die Erlebnisse schlugen in den letzten Monaten zeigen sich nicht mehr so scharfkantig und verletzend. Einiges hat sich relativiert, manches hat sich in der Bearbeitung als Chance entpuppt, und dann gibt es auch jene Dinge, die im Lassen anderswo bearbeitet wurden und sich auch runden.

Während ich das schreibe, meldet sich augenblicklich die Sorge, das alles jetzt viel zu positiv zu sehen und quasi den nächsten Hammer herbeizuschreiben, so gut darf es einem/mir doch eigentlich gar nicht gehen. (Willkommen im Club der abendländisch-katholisch Sozialisierten!) Und jetzt drück ich dann auch noch den „Veröffentlichen“ Button…..

Ja, das tu ich. Beides ist da: die leise Ahnung von  Runden und zuversichtlichem Vertrauen UND die (alte) Angst vor der dual-polaren Rache des  Lebens: „Geht’s gut, kommt´s schlecht.“ Und das vermutlich aus dem Bedürfnis, mich zu wappnen und nicht kalt erwischt zu werden, wenn die nächste Herausforderung um die Ecke lauert. So lässt sich recht gekonnt verhindern, es gut zu haben, sich an den Entwicklungen und an den Veränderungen zu freuen.

Also- ausatmen, einatmen, Pause-  mit dem sein, was ist, dem Leben, dem „Sich-rundenden“  vertrauen, um die Ängste und Sorgen wissen.

Schaukelnd und wankend: Guten Morgen, Wandel!