Schlagwort: Eigenmacht

Den Sinn fürs Eigene sensibilisieren

8. Dezember 2021

Mein EigenSINN hat sich in der Auseinandersetzung mit der Feldenkraismethode entwickelt. In der Erforschung des eigenen Bewegens, in der Wahrnehmung der eigenen Muster, im Nachhall von Bewegungen, die stimmig sind, in der Langsamkeit des Übens lässt sich vorzüglich entdecken, was passt und was sich einfach gut anfühlt.

Ich glaube tatsächlich, dass dies auch eine Auswirkung auf das Suchen nach Passgenauigkeit der eigenen Haltung, des eigenen Standpunkts, des Ringens um das Eigene hat. An der Stelle ist vermutlich auch klar, dass in Schwarz und Weiß da nicht groß was zu finden ist. Zwei Kategorien (mit denen wir es gesellschaftlich gerade zu tun haben) sind einfach zu wenig, um sich mit dem originär Eigenen in der Welt zu beheimaten.

Um das darzulegen, möchte ich einfach kurz erzählen, was sich hinter „geimpft“ bei mir verbirgt.

Ich bin impfkritisch, ich verwende ein homöopathisches Mittel, um meinen Körper auf die Impfung vorzubereiten. Ich weiß, dass die Ablehnung einer Impfung (diese Impfungen gibt es für mich), bedeutet, mit der Erkrankung zurecht kommen zu müssen. Ich habe eine Vorerkrankung, die mein Thromboserisiko erhöht, ich hatte deswegen sowohl Angst vor C. also auch Angst vor der Impfung. Ich habe Informationen eingeholt, ich habe von niemanden eine klare Empfehlung für oder gegen die Impfung erhalten. Das hat mir noch einmal klar vor Augen geführt, dass die Verantwortung für meine Entscheidung ausschließlich in meinen Bereich fällt. Ich habe mich für die Impfung entschieden, weil ich mich vor der Unberechenbarkeit der Erkrankung und die Anderen vor Infektion schützen wollte. Ich habe beruflich viel mit Menschen zu tun. Ich habe versucht, einen Ort und ein Setting für meinen Impftermin zu finden, in dem ich mich verhältnismäßig sicher und gut beobachtet fühlte. In diesen Punkten geht es für mich auch um Selbstermächtigung.

Und mir war und ist es wichtig als Kollektiv aus der sehr belastenden Situation für uns alle herauszukommen. Ich fühle mich solidarisch mit den jungen Menschen, die unter den Kontakteinschränkungen und Lockdowns leiden. Ich fühle mich solidarisch mit den Kulturschaffenden. Ich fühle mich solidarisch mit dem medizinischen Personal, das aus meiner Sicht seit fast zwei Jahren Übermenschliches leistet. Ich kenne Menschen mit lebensbedrohlichen Krankheiten, für die ich eine funktionierende Intensivmedizin möchte. Mir ist soziales Miteinander wichtig. Ich möchte Menschen einladen können. Ich möchte Feste feiern können. UND Ich fühle mich immer noch solidarisch mit Menschen, die Angst haben vor der Impfung. Das teile ich aus meiner Geschichte mit ihnen.

EigenSINN bedeutet aus meiner Sicht nicht, für die individuellen Freiheitsrechte, ohne das Kollektiv eines Gedanken zu würdigen mit radikalen Rechten in einer Demo zu marschieren und dabei das Wort „Diktatur“ in den Mund zu nehmen.

Adventkalender – Überlegungen zum Gebrauch

30. November 2021

Wenn hier morgen der angekündigte Adventkalender beginnt, dann sind mir ein paar Dinge wichtig anzumerken:

Erstens – es schneit dicke Flocken und das ist wie ein Beruhigungsmittel, die Erde mit Wunderweiß zuzudecken, das Laute ein wenig zu dämpfen, das Kantige ein bisschen abzurunden und auch die jahreszeitgemäße Aufforderung, jetzt dann mal Ruhe zu geben.

Zweitens – ihr werdet kaum was Neues lesen. Ich wärme auf, was in vielen von uns da ist, schon gewonnenen Erkenntnisse, Praktiken, Ideen, Ideale, Vorstellungen. Es wird mehr auf Anregung, Fokussierung, Wiedererinnerung hinauslaufen.

Drittens- ich gehe radikal von mir aus und verlasse mich drauf, dass ihr euch nach eurem Bedürfnis und Geschmack nehmt, dass ihr nach eurer Verfasstheit mitgeht bei manchen Gedankenspaziergängen und dass ihr aufgreift und ausprobiert, was euch gefällt. Ich setze auf euren EigenSINN.

Viertens- es gibt zwar keine Kommentarfunktion, wenn es aber Reaktionen, Gedanken, Widerspruch, Mitschwingen, Anregungen gibt, meldet euch, Kontaktdaten finden sich auf der Homepage, die meisten von euch wissen ja, wo ihr mich finden könnt.

(Bei fünftens geht es dann nur noch um Zweifel und Befürchtungen meinerseits – so im Tonfall von: „Wer bin ich eigentlich, dass ich glaube,…?“ „Hoffentlich verfalle ich nicht in so einen Ratgeber- oder belehrenden Tonfall!“ – Ich ignoriere das jetzt mal tendenziell, über das legt sich hoffentlich die wunderweiße Schneedecke ….)

Gesundung mit Vitaminkick

29. Jänner 2018

Heute geht es also frisch geschält in den Alltag hinein. Wissend, dass der Raum des Neuen noch gut gehalten und gehütet werden muss, bin ich neugierig, wie es sich anfühlen wird, in Kontakt zu treten mit der Welt.

Das Neue umrissen klingt etwa so: mit mir und in Kontakt (zit. Thea Rytz), Selbstfürsorge, aus der Fülle agieren, mehr von dem in meinem Leben, was mir Freude macht, unmittelbar und unverschleiert in meinem Handeln und in meinen Reaktionen.

Gestern gab´s noch eine großartige Lektion in Sachen Ungerührtheit, Unverfrorenheit, Zumutung, Direktheit, Zärtlichkeit, Spontaneität, Gewitztheit,  Komplizenhaftigkeit, Eigenmacht und Haltungsschulung der eigenen Geschichte gegenüber: eine Performance, ein Konzert mit der fantastischen Erika Stucky. Ein Vitaminkick der besonderen Art!