Ehren und nähren

16. Juli 2020

Nun haben die Ferien begonnen, der dazupassende Modus stellt sich nach und nach ein. Das erste Wochenende war geprägt von Familienfeier und Packen für ein paar Tage auf der Alm. Nun- wieder zurück, gibt es einen klareren Blick auf das, was wichtig ist: die einfachen Dinge, die alltäglichen Tätigkeiten, die in je passendem Tempo und mit Aufmerksamkeit nach und nach getan werden – und die Ausrichtung in diesen wankenden Zeiten.

Ich erlebe das Wanken auf vielen Ebenen, kollektiv, individuell, körperlich und psychisch, auf Beziehungsebene und in meiner Stellungnahme zu mir selbst. Das Thema, welches sich durchzieht: immer schon alles wissen versus NICHT-wissen. Leider keine neueren und spektakulären Erkenntnisse dazu, außer dem Beschluss, mich mit dem NICHT-wissen anzufreunden, es ein bisschen zu kultivieren, abwarten, was mir das Leben zuträgt, was der Tag so bringt, was sich zeigen will, ein wenig Abstand nehmen von Aktionismus und Aktivismus.

Was mich ehrt und was mich nährt: um ein offenes Ohr und Herz gebeten werden, hören, aus dem Herzen antworten, nichts vermeiden, um passende Worte ringen und dabei ganz ich sein. Das schenken Freundinnen: um etwas bitten, Zeit, ein Geben, das gleichzeitig nährt und bereichert, in der Tiefe der Abgründe mit Sprache spielen und mit herzhaftem Lachen wieder daraus aufsteigen. Nahrhaft und wahrhaftig!