Schlagwort: Fülle

Sommerfülle

21. Juli 2020

Morgens aus dem Bett ins (ziemlich verwaiste) Laufgwandl, Badesachen aufs Radl gepackt, zum Fluss geradelt, diesen entlang getrabt, zwei Feldhasen getroffen, dann nach Luft schnappend ins sehr abgekühlte Flusswasser getaucht – ein fantatstischer Muntermacher – und heimgeradelt. So beginnt ein Sommertag nach meinem Geschmack.

Ein Frühstück und ein paar Wäschewandln später finde ich mich nun hier schreibend wieder, was tut sich in den Gedanken- und Gefühlswelten?

Weiterhin umkreise ich das Thema NICHT-wissen, experimentiere mich durch die Tage und das Denken, angereichert durch ein Nachdenken über den Tod, dessen Gegenstück das Leben ist. Der Tod, das Sterben ist allerdings alternativ- und kompromisslos, was ich von meinem Leben nicht immerzu behaupten kann. Vom Standpunkt des Todes aus betrachtet kommt allerdings ein wenig mehr Alternativ- und Kompromisslosigkeit ins Spiel, was der Radikalität des Lebens Auftrieb und Tiefe gibt.

Wie will ich leben? Mit Würde und Tiefe, in Schönheit, mit Humor und Herzlichkeit, nährend und nahrhaft gleichermaßen, sinnlich und sinnvoll, authentisch, fehlerfreundlich, in Entwicklungsgemeinschaft, beheimatet in meinem Leib und meinem Zuhause.

… im Moment angebunden an die Sommerfülle…

Walpurgisnacht als Sommerbeginn

30. April 2020

Der Frühsommer taucht auf und genau heute blühen die ersten Rosen auf. Die Geräuschkulisse ist schon länger die des Sommers: auch in den Nächten intensives Grillenzirpen. Tatsächlich bringt  die Vorfreude auf die Möglichkeit, wieder Menschen zu treffen und das Haus grundlos zu verlassen eine gewisse Leichtigkeit in den Tag. Backen, Räuchern, Aufräumen, Lüften, Kürbispflanzen setzen, die Feuerstelle mähen, heute geht alles ein wenig leichter von der Hand. Der Regen der vergangenen zwei Tage hat auch enorm gut getan und alles erfrischt und gewaschen. Das macht das Atmen leicht und die Sonne bekömmlich.

In der alten Zeitrechnung ist der 1. Mai Sommerbeginn und Mitsommer mit dem 21. Juni die HochZeit des Sommers.  Spargel, die ersten österreichischen Erdbeeren, Kresse, Salat, …. auch wenn wir auf verschiedenen Ebenen mit Fülle im Moment nicht gerade gesegnet sind. Der Fülle – das Grün, das Rot der Rosen , die Geräusche, der übermütige Flug der Vögel -welche  Natur und Erde gerade hervorbringen, kann und will ich mich nicht entziehen, sondern darin baden und eintauchen.

Fülle und samtige Leere

6. Juni 2019

Ein längerer Zeitraum, in dem nichts geschrieben wurde….das Schöne daran: soviel Wandel und Veränderung ist passiert!

Eine komplett neue Regierung unter einer Bundeskanzlerin, eine EU Wahl, bei der die Jugend(nicht nur!) ganz massiv und auffällig sehr grün gewählt hat, ein Frühling, der sich zu einem Sommer entwickelt hat, ein Garten, in dem es blüht und gedeiht, duftet und wuchert. Viele Gedanken und Gespräche, Begegnungen und Berührtheiten. Ein wahnsinnig schöner Abend mit Musik und Text zu Rosa Luxemburg, ein schöner Film über den Radiosender Ö1, spannende Prüfungszeiten, Reisepläne, Porträts die zerstört und wieder genäht wurden, ein Sehen und Erkennen an einem Workshoptag, Grillenzirpen und Fledermäuse des Abends und samtige Sternennächte…..

Ja, ein sattes Leben in Fülle und in großer Bandbreite….

 

Von der kleinen zur großen und wieder zur kleinen Welt

3. November 2018

Da sitz ich mit einem zweiten Frühstückskaffee im frisch ausgemalten, wie neuen Wohnzimmer in meinem geliebten roten Lesesessel und das Leben könnte so richtig schön sein….

….wäre da nicht dieses klamme Gefühl im Magen ob der politischen und gesellschaftlichen Entwicklung in diesem Land, die mit einer Positionierung in diesem Europa und im Weltgefüge unmittelbar zusammenhängt. Es erschüttert mich, ich finde es in höchstem Maße beschämend und wahnsinnig KURZ -sichtig (ah, die verräterische Sprache!) ja geradezu infantil, der Tatsache „Migration“ dermaßen ignorant, unmenschlich und in Verweigerungshaltung gegenüberzutreten.

Was ist zu tun?

Sich genau informieren, mit realen Zahlen und Tatsachen operieren, der Angst widerstehen, der Zivilgesellschaft trauen, Kreise Gleichgesinnter im eigenen Umfeld bilden, mit der eigenen Meinung nicht hinterm Berg halten, Fragen stellen- am besten ein bisschen unangenehme (zum Beispiel deklarierten ÖVP Wählern, ob es das ist, was sie wollen).

UND

Mir herholen, wo ich die Welt als guten, freundlichen Ort erlebe, einen kleinen Teil der Welt als guten und freundlichen Ort gestalten, Fülle kreieren, Selbst-Verantwortung üben, mich um Selbst-Beantwortung kümmern, Beziehungen pflegen, dem Dialog vertrauen.

Sommerviertel

30. April 2018

Im europäischen Lebensrad beginnt mit der kommenden Walpurgisnacht das Sommerviertel des Jahres. Der 21. Juni bezeichnet dann den Hochsommer. Thematisch geht es im Sommer um das Einnehmen des eigenen Raumes, um Ausdehnung, um das Gehen nach außen, um die feurigen Prozesse, die Herzenswärme, das Lachen aus vollem Herzen, um Erotik und Sexualität.

Die momentane sehr sommerliche Wetterlage lädt schon recht freundlich genau dazu ein. Draußen sein, die Sonne genießen, die lauen Abende zelebrieren, das Längerwerden der Tage bemerken, den Flug der Fledermäuse verfolgen, ein Feuer anzünden und dem Genießen huldigen. Das ist, was der Sommer uns lehrt und was angesagt ist….

Mir und euch wünsche ich einen Sommer der Fülle, der Leichtlebigkeit, des eingenommenen Raumes, des Feuers und der Wandlung im Feuer!