Gehen

10. Dezember 2020

Wir alle gehen jeden Tag wohin. Gehen ist uns Fortbewegungsmittel von A nach B, oft transportieren wir dabei auch noch einiges.

Es ist dem Dasein und der Präsenz absolut förderlich „nur“ zu gehen. Pack dich zusammen, zieh dich warm an, nimm nichts mit. Gehe ein Stück in die Natur hinein, in einen Wald, ein bisschen raus aus der Zivilisation.

Dann stell dich beidbeinig hin. Steh, atme, schließ für einen kurzen Moment deine Augen und nimm dich wahr und spüre in dich hinein. Schalte in einen verlangsamten Zeitlupen-Modus und beginn zu gehen.

Was passiert alles in dir, bevor du überhaupt den ersten Schritt setzst?

Dein Gewicht kommt auf eine Seite, auf ein Bein, du löst die Fußsohle des anderen Beines, beugst das Knie, pendelst aus dem Hüftgelenk nach vorne, um den ersten Schritt zu setzen, bringst dein Gewicht darauf……und…..

Nimm diese Schritte als Ereignis, als Feuerwerk aus unzähligen kleinen Bewegungen. Vergiss im Aufmerksam-Sein nicht auf das Atmen.

Nach einigen Schritten kannst du deine Aufmerksamkeit auf das Zusammenspiel der kleinen Bewegungen richten, ein wenig an Tempo zulegen und dich an Koordination, Ablauf, die Einbindung deines ganzen Leibes, deiner ganzen Person erfreuen.

Gehen ist ein Wunder. Eines dieser übersehenen, kleinen Alltagswunder, die uns ins Staunen,  in die Präsenz und in unsere ureigene Zeit bringen können.