Schlagwort: Gesundheit

Wintercaprese

22. Dezember 2020

Bei einem adventlichen Abendessen vor einigen Jahren habe ich diese Speise bei U. kennengelernt. Da wurde sie als Vorspeise gereicht.

Zutaten:

eine kleinere gekochte rote Rübe

Mozzarella

Wasabinüsse

Kresse

Olivenöl

Balsamico

Salz

Rote Rübe und Mozzarella in Scheiben schneiden (auf unterschiedlichen Schneidbrettern),

auf Teller schlichten, salzen, mit Olivenöl und Balsamico marinieren, mit gehackten Wasabinüssen und Kresse bestreuen.

Der Geschmack der roten Rübe verträgt sich ausgezeichnet mit dem Krenaroma der Wasabis und der leichten Schärfe der Kresse, der milde Mozzarellageschmack rundet die Sache ab.

Schmeckt als Vorspeise oder leichtes Abendessen vorzüglich sowohl mit Roggenbrot, Nussbrot als auch mit einem feinen Weißbrot.

Möge die Rübe gelingen!

Ein anderer Blick

11. Dezember 2020

Von Luisa Francia habe ich einen anderen Blick auf Gesundheit und Krankheit erfahren, der sich mehr und mehr in mich einprägt. Heute gibt es einfach ein paar Zitate, die mich inspirieren, in einen anderen Modus bringen und meinen Blick schulen. Vielleicht ist ja auch das ansteckend….

Heilung als Friedensabkommen

Obwohl Gesundheit der natürliche Zustand des Körpers ist, sind wir uns sicher darüber einig, dass Krankheiten und Störungen, Hindernisse, das Eindringen von fremden Teilen oder Wesen, der Verfall des materiellen Körpers und die Reaktion des Körpers auf seelische und spirituelle Spannungen durchaus normal und ein Zeichen von Lebendigkeit sind.

Weil es in unserer Kultur so etwas wie ein Primat des gesunden, mobilen Körpers gibt, also die Pflicht jedes Hindernis gleich auszuschalten, ist die Reaktion auf Krankheit im allgemeinen: Diese Krankheit muss so schnell wie möglich weg…..

                (….)

Das vollkommene Immunsystem ist nach meiner Erfahrung ein spielerisches, bewegliches, übermütiges Universum, das närrisch mit allen anfallenden Problemen umgeht.

Je weniger Platz Lust und sinnliches Vergnügen im Leben haben, umso enger wird auch das Immunsystem.

Interessanterweise heilt darum auch nicht immer die klassisch erprobte Substanz die entsprechende Krankheit. Wenn alle Kräfte im Körper immer wieder neu geordnet, neu definiert und kombiniert werden, brauchen sie manchmal Spielgefährten, die ganz ungewöhnlich sind. Das merkt man an seltsamen Gelüsten oder Einfällen. Auch die Frage nach dem eigenen Rhythmus und dem richtigen Zeitpunkt für eine mögliche Heilung ist nicht unwichtig.

(aus: Starke Medizin, Handbuch zur Selbstheilung, Luisa Francia, verlag frauenoffensive, 2003)

Salute! Immuntrunk Ingwer-Zitronen-Shot

7. Dezember 2020

Unterwegs mit zwei Freundinnen in Wien habe ich vorigen Winter das erste Mal dieses Wundergetränk kennengelernt und zu mir genommen: die Schärfe des Ingwers, die Säure der Zitrone und die Süße des Honigs ergibt ein intensives Geschmackserlebnis.

Im Netz recherchierend habe ich herausgefunden, dass dem Ingwer immunstärkende Kräfte zu- und abgesprochen werden, definitiv scheint er jedoch verdauungsstärkende Wirkung zu haben. Das Vitamin C der Zitronen und die Wirkung von Honig ist aber für die Stärkung des Immunsystems unumstritten. Ich glaube fest daran, dass ein Stamperl pro Tag in der Erkältungszeit unterstützt, weil es mittet – MediZin eben.

Ich mache das intensive Getränk nach folgendem Rezept:

300 g frischer Bio-Ingwer

Saft und Schale von 5 Bio-Zitronen

700 ml Wasser

200 g Honig

Den Ingwer waschen und bürsten (muss nicht geschält werden) und in kleine Stücke schneiden.

Die Zitronen schälen – bevorzugt das Gelbe der Schale (geht mit einem Gemüseschäler anstandslos), darin befinden sich die ätherischen Öle.

Ingwerstücke und Zitronenschalen mit dem Wasser aufstellen und 20 Minuten köcheln lassen.

Die geschälten Zitronen auspressen und mit dem Honig verrühren.

Nach dem Auskochen des Ingwers und der Zitronenschalen, Sud abseihen und noch heiß mit Zitronensaft und Honig vermischen.

Abkühlen lassen, in eine Flasche füllen und im Kühlschrank lagern, ist bis zu einer Woche haltbar.

Täglich ein Stamperl trinken, sich selbst und der Welt (die benötigt das nämlich auch ganz dringend!) zuprosten mit dem italienischem „Salute!“

So etwas wie ein Adventkalender: Das kleine Immunglück

26. November 2020

Ich vermisse schon seit dem Frühjahr und der Veränderung unserer Welt durch einen Virus das Nachdenken über eine Stärkung dieses Systems in unserem Körper, das für derlei Begegnungen gebaut und gemacht ist- unser Immunsystem.

Es gibt Wörter, die andere Geschichten und Erzählungen provozieren, als jene, die uns täglich erzählt werden: Prävention, Salutogenese, Resilienz. Es ist erstaunlich wenig darüber zu hören.

Ich bin nicht so naiv zu glauben, dass mich bei einem guten und gestärkten Immunsystem kein Virus erwischen kann, wir haben es ja mit äußert kontaktfreudigen und die Begegnung liebende Viren zu tun. Aber ich bin absolut der Meinung, dass Dinge, Aktivitäten, Anwendungen die meinem Immunsystem zuträglich sind, mir als ganzer Person gut tun und mich an die Lebendigkeit anbinden. Und ein gestärktes und lebendiges Immunsystem wird mit dem Virus auch anders tanzen können.

Wir können krank werden, wir können gesund werden – das ist Teil unseres Lebens, diese Erfahrung haben wir schon öfter gemacht.

Dass wir auch daran sterben können ist ebenso Teil unseres Lebens. Dieser Teil der Geschichte ist aber im Moment überwiegend die große Erzählung.

Ich möchte mich auf den anderen Teil fokussieren und plane ein Art Adventkalender mit dem Titel „Das kleine Immunglück“.

In einem System (dem Immunsystem) gibt es mehrere Zusammenspieler, da darf mit so etwas wie „Schwarmintelligenz“ gerechnet werden. Damit gibt es eine ganze Menge Ansatzpunkte, die auf das System zurückwirken.

Hier in diesem Blog wird also ab 1. Dezember täglich ein kleiner Beitrag für unser Immunsystem und unser kleines Alltagsglück zu finden sein. Das werden keine durchschlagenden und absolut neuen Ideen, eher kleine Wieder-Erinnerungen, sogenannte „Re-Minder“ sein.

Ich lade dich ein, dich zu bedienen, dich anstecken zu lassen, dir Gutes zu tun, deinen Fokus vielleicht ein wenig zu verschieben.

Schau vorbei!

Vielschichtigkeit durchwandern

8. Oktober 2020

Die Alltage sind fordernd, noch ein wenig komplexer als sonst, unterschiedliche Menschen, unterschiedliche Bedürfnisse, unterschiedliche Haltungen zu den Kronenviren und den damit einhergehenden Maßnahmen. Sich in dieser Vielschichtigkeit zu bewegen, benötigt Wahrnehmungsfähigkeit, Flexibilität und Reaktionsfähigkeit, bei gleichzeitigem Update der eigenen Haltung, die auch alles andere als klar, eindeutig und unumstößlich ist. Die Meinungsbildungsprozesse sind „fluid“, die Haltung entsprechend beweglich. Ein paar Faktoren aber bleiben: dem Leben (und auch Viren sind Lebewesen) ist nicht mit Kontrolle beizukommen, Angst ist kein guter Ratgeber, Verbundenheit zu kultivieren hilft dem Immunsystem und die von Zeit zu Zeit gestellte Frage: was macht mich gesund, was hält mich gesund?

Meiner Gesundheit zuträglich: Kontakt mit Menschen, denen ich mich verbunden fühle, Lachen, Zeiten von „Nichts“ (Stille, allein sein), guter Schlaf, Natur- und Kulturbegegnung, Musik, gute Geschichten, guter Kaffee, gutes Essen, Zufälle (Orakel, die das Leben so vorbeibringt) z. B. (Aufzählung ist unvollständig).

Attraktivität 

11.Juni 2020

Im letzten Eintrag war vom Konzept der Salutogenese die Rede, die von „Attraktivität von Gesundheitszielen“ spricht. Ich habe noch einmal nachgesehen, welche Bedeutungen von „attraktiv“ es neben dem schon bekannten „anziehend“ noch gibt und fand: „staunendes und gespanntes Interesse hervorrufend“.

Das klingt irgendwie angenehm in meinen Ohren: mit staunendem und gespanntem Interesse meinem Körper und meiner Gesundheit begegnen, der Anziehung nachgehen. Das dies ein höchst subjektives und eigenmächtiges Unterfangen ist, wird sofort klar.

Welche Art von Bewegung „interessiert“ mich, hat Anziehung und „Sog“ auf meinen Körper und meine Seele? Wie kann ich dem Staunen über meinen Körper Raum geben? Welche Lebens – Mittel ziehen mich an, auf leiblicher und auf seelischer Ebene? Was brauche ich für ein gutes Leben?

Mich mit gespanntem und staunendem Interesse auf Forschungsreise begeben, mir das Mäandern erlauben und doch mit der Gewissheit dranbleiben, dass es um meine allumfassende Gesundheit gehen soll. Diese Grundfrage ist in Wahrheit schnell geklärt. Es immer wieder in den Blick zu bringen, ist Notwendigkeit, braucht Eigenmacht und hat deswegen auch mit Disziplin zu tun.

Diesen Moment des Innehaltens mit der interessierten und gespannten Frage im Leib und in den Zellen: Was tut mir jetzt gut? Antworten die Zellen auf meine Entscheidung mit einem „Jaaaaa! Mmmhhhh! Aaaaah!“ ist es meiner Gesundheit dienlich und  es stellt sich Kohärenz ein.

Tja, und was alles attraktiv sein kann……!  😉

Salute!

8. Juni 2020

Schon seit einiger Zeit mache ich mir Gedanken darüber, warum so wenig darüber gesprochen wird, was uns, mich und dich, gesund macht und hält, wie unser „Immunsystem“ mit Toxischem und Ungesundem besser und besser umgehen kann. Nun habe ich (wieder) einmal ein bisschen zum Modell der Salutogenese (Aaron Antonovsky) recherchiert und finde (wieder), dass dieses System sehr Brauchbares auf den Punkt bringt.

Schon einmal das Wort: Saluto- genese: also Gesundheitsentstehung, Gesundheitsgeschichte.

Wir haben uns in Coronazeiten sehr viel mit der Pathogenese beschäftigt, der Entstehung von Krankheit und daraus geschlossen, was wir alles nicht tun sollen, damit die Krankheit nicht entsteht.

Die Salutogenese fokussiert mehrere Ebenen, es lohnt sich, diese einmal zu nennen:

Stimmigkeit/Kohärenz, attraktive Gesundheitsziele, Ressourcen, Subjekt und Subjektives, Selbstheilungsvermögen und Selbstregulation, Entwicklung und Evolution, „sowohl-als auch“ im Sinne von mehrere Möglichkeiten machen Sinn.

Diesen Raster über die letzten Wochen zu legen, macht einiges klar und offenbar und siebt in aller Klarheit das Unbehagen heraus, das mich immer wieder beschlichen hat.

„Sense of Coherence“: der Sinn, das Gefühl für innere Stimmigkeit und Verbundenheit. Dieses „JA“ bis in die hinterste Zelle, „das passt“ beschreibt vielleicht am besten diesen Sinn, dieses Gefühl. Es bleibt immer eine leise Ungenauigkeit in der Übersetzung von „sense“. Etwas fügt sich in der Sichtweise, in der Einschätzung, in der Herstellung von Zusammenhängen, dies kann sehr subjektiv und erfahrungsgetragen sein, jedenfalls aus den eigenen Ressourcen gespeist.

Im speziellen Fall der letzten Monate: das Thema Atem und Atembewegung. Frische Luft, Waldbaden, Atemübungen, den Brustkorb flexibel und beweglich werden lassen, häufig ausatmen  und soviel wie möglich raus an die Luft gehen. Enge (Angst kommt von Enge) meiden, das Weite suchen…

Sich selbst trauen – auch keine schlechte Strategie….

Doppelconference

22. März 2020

Der Punkt ist, meine Schmerzpunkt ist: die Erzählung, dass wir einander potentiell gefährlich sind, weil wir – die ganz große Menge an Menschen- nicht wissen, ob wir „das Virus“ in uns haben und übertragen können. Und noch immer habe ich nicht wirklich Angst vor diesem Virus, sondern vielmehr vor dem, was diese Erzählung in unseren Beziehungsräumen erzeugt. Dieses Abstand halten, diese Armut für unser taktiles System, dieses im Zaum halten unserer Bedürfnisse nach Nähe und sinn-lichem Spüren der Präsenz des anderen/der anderen.

Wie werden die Begegnungen sein, wenn sie wieder „erlaubt“ sind?  Das Vertrauen ist ein scheues Tier, das wird sich nicht sofort wieder zeigen.

Und woran merken wir, dass wir gesund sind? Ich fühle mich gesund, und doch verhalte ich mich, als wäre ich ansteckend. Mein Gegenüber fühlt sich gesund. Aber die Erzählung, dass wir beide krank sein könnten, bestimmt unser Verhalten. Das ist Teil dieser täglichen Surrealität, oder besser Doppelbödigkeit.

Ich glaube für viele von uns, ist diese Situation einer Erinnerung an kindliche Erlebnisse: Ich spüre eine Ungereimtheit, ein Unbehagen. Und die Erwachsenen rundherum beteuern, beschwichtigen, beruhigen scheinbar: Aber nein, das bildest du dir nur ein! Jetzt ist es quasi umgekehrt: Ich fühle mich gesund, das Wetter ist prächtig, der Frühling platzt aus allen Winternähten, das ist pure Lebendigkeit, Wachstum. Aber komm bloß nicht auf die Idee, es der Natur gleich zu tun: viel zu gefährlich, nur nicht turteln, nicht zusammenkommen, Abstand halten, …

Die skurrile  Doppelconference von Empfinden und Erzählung.: das ist es, was neben all den nüchternen, vernünftigen Überlegungen, Berechnungen, Prognosen, Verhaltensregeln auf der großen medialen Hauptbühne auf der Hinterbühne stattfindet.  Mein inneres Publikum pendelt zwischen Haupt- und Hinterbühne hin und her.

Ach, all die frisch Verliebten! Nichts turnt das Immunsystem besser an!