Schlagwort: Krise

In Frage stellen/in Frage stehen

14. Oktober 2019

Eine Zeit ist da, in der eindeutig mehr Fragen im Raum und in der Zeit sind, als Antworten. Das stellt einen Zustand der Krisenhaftigkeit her. Und eine gewisse Überblicklosigkeit, ein großes Unwohlsein, eine Fragilität der Routine. Es gibt den Versuch, sich aber dennoch Freiheiten herauszunehmen, statt das To-Do- Listen-Programm abzuarbeiten, einen Blog-Eintrag schreiben, statt zeitig aufzustehen und alles zu erledigen, auszuschlafen und sich auch so zu fühlen, statt dem Versorgungsautomatismus nachzugehen, die Frage zu stellen, was ich heute brauche, was das Not-Wendige ist.

Ein bisschen zum Wort Krise recherchieren und entdecken, dass es auch um Wendepunkte gehen kann…

Gesten eine Sendung über Tiefenökologie gehört und mich wieder erinnert: Dankbarkeit und  Schmerzarbeit sind zentrale Themen ….. also: Wofür bin ich/bist du dankbar? Den Schmerz der In-Frage-Stellung, der Identitätskrise spüren und würdigen, das Nicht-wissen und Nicht- ahnen aushalten. Mir in all dem selbst-verständlich werden.

 

Datenschutz und Wandel und Lebendigkeit

23. Mai 2018

Zwei Dinge beschäftigen mich zur Zeit intensiver: die Sache mit dem Datenschutz und was genau ich/wir als Wandel bezeichnen.

Ich bewege mich ja eher milchmädchenmäßig im Netz und nutze es für meine kleinen überschaubaren Belange. Dass nun alle, die in irgendwelchen privaten Verteilern und Netzwerken unterwegs sind, Einverständniserklärungen noch und nöcher verschicken sollen/müssen, erscheint mir jedenfalls ein wenig nervtötend und wirft schon die Frage auf, wer da vor wem oder was geschützt werden soll. Dass uns dies alle vor dem Zugriff von Google, Facebook, Amazon und booking.com bewahren wird, deren Datenschutzerklärung wir selbstverständlich angeklickt haben, ist ja eher unwahrscheinlich.  Doch wahrscheinlich sehe ich einfach nicht weit genug….

Der Wandel:

ist da dieser kleine Moment gemeint, der „shift“, das Kippen von etwas Altem in etwas Neues oder reden wir von dem ganzen langen Prozess:

dem leisen Unbehagen, weil irgendetwas nicht mehr passt und ein bisschen zwickt, wie ein schlecht sitzendes Kleid, der Erkenntnis, dass die Dinge nicht bleiben können, wie sie sind, der Krise, weil das Alte nicht mehr passt und das Neue nicht annähernd in Sicht ist, das Aushalten und Bespielen dieses Übergangsraumes, das Wahrnehmen des neuen Keimes, das Halten des Raumes, der Zeit und der Schwelle, bis das Pflänzchen überlebensfähig wird, der Mut, damit rauszugehen, die Verunsicherung, weil wir nicht wissen können, ob das Versprechen hält, die Konsequenz und das Dranbleiben, damit das Neue sich etablieren kann und irgendwann die Gewissheit, dass sich das alles gelohnt hat.

Dieser Wandel verlangt uns alles ab, passiert beinah ständig und macht uns undicht, fragil, angreifbar, schwankend und:

ungeheuer lebendig!