Schlagwort: Licht

 Dunkelheit und Licht- Wintersonnenwende

21. Dezember 2020

Die längste Nacht und der kürzeste Tag des Jahres treffen einander heute. Die Wintersonnenwende ist emotional vielleicht die wichtigste Wendezeit des Jahres.

Aus der dunkelsten Dunkelheit entsteht das wachsende und länger werdende Licht. Wir sind in unserer westlich-zivilisierten Welt Lichtfetischisten. Für unser Immunsystem ist aber der Wechsel zwischen Dunkelheit und Licht ein wichtiger Baustein. Die samtige Dunkelheit der Nacht kann etwas sehr Erholsames, Berührendes, Sensibilisierendes haben. Das Tageslicht und das Sein an der frischen Luft ist ein passender Gegenspieler.

Ich lade dich heute ein, dich abends der Dunkelheit hinzugeben, sie zu würdigen, die Dämmerung, das Dunkelwerden als zärtliche Einladung zum Landen, zum Langsamerwerden, zum Ausatmen, zur Muße zu verstehen. Wir haben wenig Respekt vor der Dunkelheit, der sich dann möglicherweise auch in Angst und Furcht vor ihr verkehrt. Begrüße heute die Dunkelheit mit offenem Herzen und auf Augenhöhe, heiße sie willkommen.

Kerzenlicht ist eine Möglichkeit der Dunkelheit zu begegnen, ohne sie zu vertreiben. Gib dich dem Zauber von Kerzenlicht hin, das ist ja rund um die Weihnachtszeit eigentlich Teil vieler Rituale. Kerzenlicht kann wie gute Musik oder ein Gedicht unser Gemüt und Gefühl berühren. Kein Lämpchen kriegt die Atmosphäre von Kerzenlicht hin….

Innerlich berührt sein in dieser berührungslosen Zeit.

Wintersonnwend

22.12.2018

Empfindsame Tage, lange Nächte, die Wintersonnwendzeit ist da, mit einem Vollmond noch dazu. Einbremszeit vor Weihnachten ist schon was Feines. Für Schlaf sorgen, das Gemächliche zelebrieren, ein bisserl „Nestln“. Die Vorbereitungen im eigenen Tempo machen, den „Hudriwudri“ in den Arm nehmen und ein bisschen beruhigen.

Die viele Dunkelheit erschwert das Sehen, macht das Hören und Spüren zu einer Not-Wendigkeit. Und alles ein bisschen langsamer und aufmerksamer als sonst.

Habt eine feine Zeit, ihr Menschen da draußen, seid gut zu euch und zu den anderen. Dem Licht eine Bühne geben, dem kleinen Licht.

 

 

 

Ein Lob der Dunkelheit

19. November 2017

Die Dunkelheit lädt ein. Jeden Tag, sehr beharrlich, kommt sie wieder und fordert den Blick nach innen ein. Du hast Seelenarbeit zu tun, sagt sie, mach deine Hausübungen, geh ans Eingemachte, stell dich meinen Fragen.

Auch Gespräche im Dunkeln haben eine andere Qualität, die Sprache kommt ungefilterter, die Dunkelheit stellt den Filter zur Verfügung.

Ich fühl mich im Dunkeln wohl, ich fühle mich eingehüllt und meistens auch aufgehoben, nicht bedrängt, der Raum, den ich um mich halten kann, ist weiter und lässt mich atmen. Die Dunkelheit ist erholsam.

Im Dunkeln wach zu liegen, birgt aber Abgründe, wenn der Kopf die Regie übernimmt, wird’s oft ungemütlich und abstrus. Gelingt der Leitungswechsel und der Leib übernimmt, sind das oft gute und besondere Erfahrungen, dem Atem lauschen, das Gewicht abgeben, sich in der Decke verpuppen, da ist dann der Boden bereitet für Einfälle und Gedankenblitze, die wirklich neu sind.

Und die dunklen Zeiten sind ein Grund für weiches und herzerwärmendes Kerzenlicht.