Schlagwort: Rückzug

Hören, Lauschen und Losen

25. Dezember 2020

Das Jahr neigt sich seinem Ende zu. Im Moment bleibt wenig zu sagen. Aus einem auslaufenden, selbstgewählten Auftrag, Ratlosigkeit, offenen Fragen und dem Versuch, das Leben zu lieben, das da ist, werden um diese Zeit keine haltbaren Blog- Beiträge mehr.

So verabschiede ich mich in die Raunachtszeit, die dazu angetan ist, ruhig zu sein, still zu halten, zuzuhören und zu lauschen. Ich werde also meine Sinne und meine Zellen auf Antenne und Empfang schalten, mich in einen anderen Modus zurückziehen und meinen EigenSinn pflegen, bis es wieder etwas zu sagen gibt.

Habt auch ihr eine gute Zeit, ein feines Sein, ein offenes Ohr und ein lauschendes Herz…..

Der Eigen-Sinn der Wolfsfrau

25. August 2020

Meiner Wolfsfrau („La Loba“) am gefährlichsten ist die überall lauernde Ablenkung.

Besonders die Ablenkung des Bezogenseins, die sofort wirkt, wenn jemand anderer die Szenerie betritt. Der Kontakt zu meinem inneren Fluss, meinem Flow reißt augenblicklich ab, weil Außen Innen immer toppt.

Ich möchte das nicht mehr.

Meine Sehnsucht ist, dass ich mit meinem La Loba – Flow verbunden bleiben kann, solange ich will, und nur ich entscheide, wann es Zeit ist, mich nach außen, zu einer anderen Person hin zu beziehen. Ich war viel zu lange außer mir und finde es gerade so gut mit mir und in mir in Schwingung zu sein, meinen Eigen-sinn zu aktivieren.

Meine Träume haben gerade auch ganz viel mit Schwingungen zu tun, mal tönen sie wie slowenische Volkslieder, innig, schwermütig, mehrstimmig, in satten Brauntönen, mal geht es um märchenhafte Landschaften, die ans große Wasser grenzen und immer wieder auch überschwemmt werden, Menschen in luftig- fantasievollen, libellenartigen, schillernden Kostümen in Blau- Grün-Türkis-Tönen, die freimütig und freizügig aufeinander bezogen sind und die ich durch mein linkes Ohr träume, so als würden die Träume direkt mein Trommelfell in Schwingung versetzen.

So wenig Planung, so viel Agieren aus dem Augenblick wie nur irgendwie möglich, das nährt, macht Sinn, bringt das eigene Innenleben zum Leuchten. Eigensinn bestimmt die Tage.

Raunachtsabschied

7. Jänner 2019

Nun ist sie um – die Raunachtszeit, die Zeit des Rückzugs, der Pause, der Herausgenommenheit aus dem üblichen Getriebe. Hat gut getan:  die Reduktion, das Nicht-müssen macht innerlich ein bisschen freier.

Nun darf nach Herzenslust und ohne Überforderung erträumt werden, was das Jahr so bringen könnte. Visionen auf die Waage legen, mit Leichtigkeit aufwiegen , verwerfen, umschichten, den Phänomenen Sog, Druck, Schub nachspüren und eine feine Mischung wählen und austarieren- dafür ist bis Lichtmess Anfang Februar Zeit.

Die Dankbarkeit für ein gutes soziales Netz ist groß, der Wunsch nach mehr Menschenfreundlichkeit und weniger Bemessung und Beschneidung ebenfalls. Aufmerksamkeit und Achtsamkeit ist gefordert und die Zuversicht will kultiviert werden. Die Bedingungen für künftige Wirklichkeiten entstehen im eigenen Herzen.

 

 

Hinsehen

3. März 2018

Es ist tatsächlich Trauerarbeit zu machen. Ich hab´s bis jetzt nicht begriffen und bin (ganz widdermäßig!) die ganze Zeit mit Widerstand (Wut, Goll, Kränkungsgefühlen,…) beschäftigt. Doch dahinter verbirgt sich etwas ganz anderes. Schön langsam dämmert es.

Als sehr herausfordernd erlebe ich den Spagat zwischen dem, was innerlich dran ist und dem, was äußerlich verlangt ist. Ich kann in dieser Weichheit, Dünnhäutigkeit und Bedürftigkeit im Außen nicht bestehen. Da gilt es hinzusehen und für mich zu sorgen.

Vermutlich wird das ohne Rückzug nicht machbar sein. Es könnte sich also auch im Blog eine Pause ergeben.

Adieu,  Anstrengung!

4. Dezember 2017

Irgendwie knirscht es im Gebälk und rund läuft es im Moment nicht. Zuviel Störung und Widerstand auf vielen Ebenen,  unergiebige Gespräche, die sich im Kreis drehen,  was dann im Handumdrehen die Anstrengung hochfahren lässt, die ich ja von Herzen gerne reduzieren möchte. Die Seele scheuert sich daran ein bisschen wund, das hilft nun wirklich überhaupt nicht.

Der Anstrengungspegel fährt einfach zu schnell hoch, ich will zu viel und bin zu wenig im Sein. Das hat gute Gründe, deshalb will ich mich auch nicht dafür schimpfen.  Da seh ich es – das große Schneckenhaus des Rückzugs, welches das Winterviertel im Lebensrad markiert und die kleine „Sleeping Lady“, deren Gipsabguss ich mir aus Malta mitgebracht habe.  Die sprechen zu mir:

In mir ruhend, nichts tun, das Dasein genügt.

 

Gruß von Artio

17. November 2017

Heute ist es noch sehr früh, draußen dämmrig, Hochnebel, sehr kalt. Auch dazu spüre ich im Moment Resonanz. Die Welt zeigt sich eher von der ungemütlichen Seite. Das begünstigt allerdings das Zurückziehen und Loslassen, darin übe ich mich.  Ich falte mich ein, die Projektionsflächen werden eingerollt, sie stehen nicht mehr zur Verfügung, ich stehe dafür nicht mehr zur Verfügung. Projekte müssen jetzt gehen lernen und ohne meine Anstrengung und mein Engagement auskommen. Ich weiß nicht, ob sie lebensfähig sind, ich muss es nicht wissen, vertrauen will ich drauf.

Der rote Faden ins Labyrinth meiner Mitte liegt in meiner Hand, auf dem Weg dorthin die wärmenden Begegnungen nehmen, die in Freiheit und Vertrauen stattfinden können, die kleinen Goldsternstunden ins Herz sinken lassen, Märchen hören und gestalten, das Haus alleine bewohnen, die sich eröffnenden Räume durchwandern, die Stille lieben.

Artio lässt grüßen!