Schlagwort: Salutogenese

Leberwickel

12. Dezember 2020

Die Leber ist ganz wesentlich für unsere Entgiftung zuständig. Wenn dir eine Laus über die Leber gelaufen ist, oder ein Hase oder gar ein Büffel, wenn du das Gefühl hast, dass Entgiftung nötig ist, dann empfehle ich einen Leberwickel. Was eine/n „vergiftet“, ist auch wieder individuell: das kann der übermäßige Zucker der Kekszeit, zuviel Kaffee oder Alkohol, ein sonstiger Essensexzess, ein Durcheinander an Nahrung, ein schlecht verträgliches Nahrungsmittel sein. Aber auch eine toxische Atmosphäre, ein Zuviel an toxischen Gedanken und Glaubenssätzen, vergiftete (Arbeits-)Beziehungen gehören dazu. Auch hier gilt: die Dosis macht das Gift. Manchmal ist es einfach alles zuviel! Dann gilt es die Freundschaft mit der Leber zu pflegen, die schätzt diese Auflage sehr!

Bei mir hat ein Leberwickel die Eigenschaft, dass er mich „hast-du´s-nicht-gesehen“ in einen tiefen und erholsamen Schlaf bugsiert.

Kennengelernt habe ich diese wunderbare Anwendung über das Heilfasten.

Funktioniert so: du brauchst einen Platz zum Liegen: Bett, Sofa o.ä.

Lege dir ein großes Handtuch/ Badetuch quer direkt auf die Liegestatt auf Höhe von Rippen bzw. Oberbauch.

Richte dir eine Wärmeflasche mit heißem Wasser und ein Leinen- bzw. Baumwolltuch (frisches Geschirrtuch). Falte das Tuch einmal und tauche es dann zur Hälfte in heißes Wasser. Lege es dir so warm, wie du es aushältst rechts auf die Stelle auf bzw. unter deinem untersten Rippenbogen, seitlich auf den Oberbauch, die nasse Hälfte auf die Haut, die trockene schlägst du darüber, leg dich hin, wickle das vorbereitete Handtuch darüber und leg darauf die Wärmeflasche, die das ganze Paket warmhalten soll. Ich liege immer auf der linken Seite und packe mir alles so drauf, dass ich es mit der Zudecke festmachen kann. Dann einfach liegen und dich der Wärme, der Schwere, der Müdigkeit hingeben. Wenn das nasse Tuch auskühlt, dann einfach alles abstreifen.

Wenn du den Leberwickel abends machst, kannst du einfach, wenn du wach wirst, alles aus dem Bett hinausstreifen und morgens aufräumen. Wenn du den Leberwickel untertags machst, stell dir einen Wecker, wenn du was vorhast, du wirst mit großer Sicherheit einschlafen.

Probieren! Es ist echt wunderbar!

Salute! Immuntrunk Ingwer-Zitronen-Shot

7. Dezember 2020

Unterwegs mit zwei Freundinnen in Wien habe ich vorigen Winter das erste Mal dieses Wundergetränk kennengelernt und zu mir genommen: die Schärfe des Ingwers, die Säure der Zitrone und die Süße des Honigs ergibt ein intensives Geschmackserlebnis.

Im Netz recherchierend habe ich herausgefunden, dass dem Ingwer immunstärkende Kräfte zu- und abgesprochen werden, definitiv scheint er jedoch verdauungsstärkende Wirkung zu haben. Das Vitamin C der Zitronen und die Wirkung von Honig ist aber für die Stärkung des Immunsystems unumstritten. Ich glaube fest daran, dass ein Stamperl pro Tag in der Erkältungszeit unterstützt, weil es mittet – MediZin eben.

Ich mache das intensive Getränk nach folgendem Rezept:

300 g frischer Bio-Ingwer

Saft und Schale von 5 Bio-Zitronen

700 ml Wasser

200 g Honig

Den Ingwer waschen und bürsten (muss nicht geschält werden) und in kleine Stücke schneiden.

Die Zitronen schälen – bevorzugt das Gelbe der Schale (geht mit einem Gemüseschäler anstandslos), darin befinden sich die ätherischen Öle.

Ingwerstücke und Zitronenschalen mit dem Wasser aufstellen und 20 Minuten köcheln lassen.

Die geschälten Zitronen auspressen und mit dem Honig verrühren.

Nach dem Auskochen des Ingwers und der Zitronenschalen, Sud abseihen und noch heiß mit Zitronensaft und Honig vermischen.

Abkühlen lassen, in eine Flasche füllen und im Kühlschrank lagern, ist bis zu einer Woche haltbar.

Täglich ein Stamperl trinken, sich selbst und der Welt (die benötigt das nämlich auch ganz dringend!) zuprosten mit dem italienischem „Salute!“

Ressourcen

27. Juli 2020

Nun soll wieder an der Salutogenese weiter gedacht werden und die „Ressource“ ins Blickfeld kommen.

Der Begriff „Ressource“ kommt aus dem Französischen und noch ursprünglicher vom lateinischen „resurgere“ und meint „wiedererstehen, wieder auftauchen, sich erheben, sich erneuern, hervorquellen“.

Der Duden legt folgende Bedeutung fest: „natürlich vorhandener Bestand von etwas, das für einen bestimmten Zweck (…) benötigt wird“.

Dann wird in Wikipedia noch festgehalten, dass es materielle und immaterielle Ressourcen gibt und dass in Psychologie und Soziologie Begriffe wie „Stärken, Kraftquellen, Fähigkeiten, geistige Haltung, soziale Vernetzung“ damit in Verbindung gebracht werden.

Damit ist doch ein schönes Feld aufgespannt! Was auf jeden Fall klar wird, ist, dass Ressourcen etwas Höchstpersönliches, Individuelles, sehr Subjektives sind. Jede und jeder bringt einen anderen „natürlichen Bestand“ an Fähigkeiten, Stärken und Haltungen mit. Dann ist immer die Frage, was davon sich in der eben jetzigen Situation auch zeigt, was auftaucht in mir und um mich. Was bringt mir das Leben entgegen? Welche Kontakte, welche Bücher, welche Gespräche, welche Landschaften, welche Pflanzen, welche Tierbegegnungen? Und aus all dem setzt sich meine momentane Ressource für die eventuelle Begegnung mit Krankheit und Viren zusammen.

Wenn ich nun davon ausgehe, dass ich einen Einfluss auf meine Ressourcen habe, indem ich für ein soziales Netz sorge, Beziehungen pflege, mich mit meiner Haltung (respektive mit meinen Glaubenssätzen) auseinandersetze, darauf zurückgreifen kann, was ich schon weiß, schon gelesen habe, was ich an Erfahrungswissen in mir trage und worauf ich mich bei mir und an mir wirklich gut verlassen kann, dann ist meine Quelle „gefasst“. Dann gilt es – nur noch – und das ist wohl der herausfordernde Teil – mich in einen Zustand des Vertrauens, der inneren Ruhe, des Atmens zu begeben, um zu begreifen, dass vieles (alles?) DA ist und das Leben für mich sorgt.

Ich kann und will Krankheit und Viren nicht als etwas verstehen, dass man in erster Linie „bekämpfen, ausmerzen, ausrotten, killen, abtöten“ muss.

Luisa Francia hat (2003!) in ihrem Buch „Starke Medizin“ (eine meiner „Ressourcen“ im Bücherregal) über Viren folgendes geschrieben: „Viren sind überall. Da wir sie nicht sehen können, kommen wir nicht auf den Gedanken, sie für legitime BewohnerInnen dieser Erde oder gar des Universums zu halten. (…)Viren sind große Reisende. Sie springen auf und besehen sich die Welt. Selten finden sie mal eine Gemeinschaft vor, in der sie noch beköstigt, gefeiert und bewirtet werden. Selten spricht noch jemand mit ihnen. (…) Sie sind unsere Sensoren. Sie zeigen wo im Körper wir aufgehört haben, lebendig zu sein. Sie wandern an jene Stellen des Körpers, die vergessen, erstickt, verkommen sind. (…) Mit Viren werden wir entweder entscheidende Lernprozesse machen oder als Spezies untergehen.“

Diese Sichtweise möchte ich zu all den Meldungen der letzten Monate einfach mal dazu stellen – der Diversität wegen.

Attraktivität 

11.Juni 2020

Im letzten Eintrag war vom Konzept der Salutogenese die Rede, die von „Attraktivität von Gesundheitszielen“ spricht. Ich habe noch einmal nachgesehen, welche Bedeutungen von „attraktiv“ es neben dem schon bekannten „anziehend“ noch gibt und fand: „staunendes und gespanntes Interesse hervorrufend“.

Das klingt irgendwie angenehm in meinen Ohren: mit staunendem und gespanntem Interesse meinem Körper und meiner Gesundheit begegnen, der Anziehung nachgehen. Das dies ein höchst subjektives und eigenmächtiges Unterfangen ist, wird sofort klar.

Welche Art von Bewegung „interessiert“ mich, hat Anziehung und „Sog“ auf meinen Körper und meine Seele? Wie kann ich dem Staunen über meinen Körper Raum geben? Welche Lebens – Mittel ziehen mich an, auf leiblicher und auf seelischer Ebene? Was brauche ich für ein gutes Leben?

Mich mit gespanntem und staunendem Interesse auf Forschungsreise begeben, mir das Mäandern erlauben und doch mit der Gewissheit dranbleiben, dass es um meine allumfassende Gesundheit gehen soll. Diese Grundfrage ist in Wahrheit schnell geklärt. Es immer wieder in den Blick zu bringen, ist Notwendigkeit, braucht Eigenmacht und hat deswegen auch mit Disziplin zu tun.

Diesen Moment des Innehaltens mit der interessierten und gespannten Frage im Leib und in den Zellen: Was tut mir jetzt gut? Antworten die Zellen auf meine Entscheidung mit einem „Jaaaaa! Mmmhhhh! Aaaaah!“ ist es meiner Gesundheit dienlich und  es stellt sich Kohärenz ein.

Tja, und was alles attraktiv sein kann……!  😉

Salute!

8. Juni 2020

Schon seit einiger Zeit mache ich mir Gedanken darüber, warum so wenig darüber gesprochen wird, was uns, mich und dich, gesund macht und hält, wie unser „Immunsystem“ mit Toxischem und Ungesundem besser und besser umgehen kann. Nun habe ich (wieder) einmal ein bisschen zum Modell der Salutogenese (Aaron Antonovsky) recherchiert und finde (wieder), dass dieses System sehr Brauchbares auf den Punkt bringt.

Schon einmal das Wort: Saluto- genese: also Gesundheitsentstehung, Gesundheitsgeschichte.

Wir haben uns in Coronazeiten sehr viel mit der Pathogenese beschäftigt, der Entstehung von Krankheit und daraus geschlossen, was wir alles nicht tun sollen, damit die Krankheit nicht entsteht.

Die Salutogenese fokussiert mehrere Ebenen, es lohnt sich, diese einmal zu nennen:

Stimmigkeit/Kohärenz, attraktive Gesundheitsziele, Ressourcen, Subjekt und Subjektives, Selbstheilungsvermögen und Selbstregulation, Entwicklung und Evolution, „sowohl-als auch“ im Sinne von mehrere Möglichkeiten machen Sinn.

Diesen Raster über die letzten Wochen zu legen, macht einiges klar und offenbar und siebt in aller Klarheit das Unbehagen heraus, das mich immer wieder beschlichen hat.

„Sense of Coherence“: der Sinn, das Gefühl für innere Stimmigkeit und Verbundenheit. Dieses „JA“ bis in die hinterste Zelle, „das passt“ beschreibt vielleicht am besten diesen Sinn, dieses Gefühl. Es bleibt immer eine leise Ungenauigkeit in der Übersetzung von „sense“. Etwas fügt sich in der Sichtweise, in der Einschätzung, in der Herstellung von Zusammenhängen, dies kann sehr subjektiv und erfahrungsgetragen sein, jedenfalls aus den eigenen Ressourcen gespeist.

Im speziellen Fall der letzten Monate: das Thema Atem und Atembewegung. Frische Luft, Waldbaden, Atemübungen, den Brustkorb flexibel und beweglich werden lassen, häufig ausatmen  und soviel wie möglich raus an die Luft gehen. Enge (Angst kommt von Enge) meiden, das Weite suchen…

Sich selbst trauen – auch keine schlechte Strategie….