Schlagwort: Wurzeln

Wurzelpflege zum Dritten

29. Dezember 2017

Körperlich sind es die Füße, die Fußsohlen, die uns mit der Erde verbinden und über die es uns gelingen kann, uns zu verwurzeln – im Stehen. Im Sitzen ist es das sogenannte Wurzelchakra, das uns mit dem Boden, mit der Erde in Kontakt bringt. Urvertrauen, Verbindung mit dem Materiellen, Körperlichen sind dem Wurzelchakra zugeordnet, ein dunkles Rot ist die Farbe dieses Energiewirbels, genährt wird es klarerweise hervorragende von Wurzelgemüse und roten Nahrungsmitteln: aktuell- Granatapfelkerne und Blutorangen (damits nicht zu ernst wird: notfalls gehen auch rote Lindtkugeln  ;-))

In der östlichen Philosophie ruht im Wurzelchakra die Schlange Kundalini, die im besten Fall aufsteigen und alle Chakren verbinden kann. Für unsere Basis, für unser Vertrauen, für Sicherheit zu sorgen, stärkt das Wurzelchakra und für ein rotdurchflutetes, lebendiges Wurzelchakra zu sorgen, den Leib in der Aufmerksamkeit zu haben und achtsam mit den Signalen des Körpers umzugehen, stärkt unsere Stabilität, unser Sicherheitsgefühl und unser Urvertrauen. Was einfacher ist, gilt es zu tun!

Wurzelwunderwerk Wald

28. Dezember 2017

Heute morgen hat es mich direkt aus dem Bett in den Wald gezogen. Ich glaube fast, die Wurzeln haben mich gerufen…;-)

Wenn es etwas von und über Wurzeln zu lernen und erkennen gibt, dann ist der Wald wohl Lehrmeister par excellence. Im Wald gewinnt der Boden in unserer Wahrnehmung an Bedeutung. Meist verändert sich die Weichheit, der Boden ist uneben und dadurch eine Herausforderung für unsere Füße und Beine. Während des Gehens steigt immer wieder der erdig-feuchte Duft des humosen Untergrundes in die Nase – ahhhhh! hmmmm! Durch den Wald zu streifen ist zu jeder Jahreszeit eine Freude. Heute hab ich es mir zwischen den Wurzelkurven einer riesigen Fichte bequem gemacht und bin mit dem mächtigen Stamm im Rücken eine Weile am Boden gehockt. Diese Mischung aus Geborgenheit, Stütze, Unsichtbarkeit und Verschmelzung mit dem Baum hinter mir, macht etwas, dass sich gemeinhin „Verwurzelung“ nennt, das ich aber auch Rückverbundenheit nennen kann, auf sehr leibliche Weise zugänglich. Ich erfahre mich als Teil dieser natürlichen Umgebung. Die Bilder die ich sehe, die Geräusche, die ich höre sind auf eine Art sehr still,  andererseits außerordentlich belebt und lebendig.

Mobilität ist in unserem Verständnis von Leben und Gesundheit ein sehr hoher Wert. Heute ist mir der Gedanke gekommen, dass Verwurzelung als Gegenteil dazu gesehen werden kann. Verwurzelung zu erfahren hat schon damit zu tun, zu stehen, im-mobil zu sein, in die Tiefe, in den Boden hinein zu wachsen und zu fühlen. Das lässt sich in ständiger Bewegung und Beweglichkeit nicht wirklich erfahren. Still-stand versus Fort-schritt. Bleiben, Da-sein, sich dem Wandel aussetzen, Wurzelkommunikation üben…

Wurzelpflege zum Zweiten

26. Dezember 2017

Was mir auffällt: Wurzelgemüse ist im Moment saisonal grad hoch im Kurs. Möglicherweise auch das kein Zufall…Schmackhafte Suppen aus Karotten, Sellerie, Pastinaken, Peterwurz, Roten Rüben und Erdäpfeln nähren auch unsere Wurzelkräfte in der Tiefe. Diverse Festtagsbratenrezepte sind häufig mit Wurzelgemüse gekocht und der Salat aus Roten Rüben kommt häufig auf den Tisch.

Wurzelgemüse wächst unter der Erde und stärkt das Erdelement auch auf körperlicher Ebene. Es erinnert die Zellen (so stell´ ich mir das vor), dass sich Wachstum ganz wesentlich unterirdisch abspielt, dass Dunkelheit, Ruhe und Zeit vonnöten ist, dass Neues entstehen kann. Nicht unwesentlich und letztlich wie Dünger wirkt auch abgelegtes Altes, der Mist, der einer so passiert, der Kompost, der die Erde in nahrhaften Humus verwandelt. Seelisches Ausmisten, entsorgen und ablegen von Mühevollem, Gescheitertem und Ungelungenem ist in den Raunächten angesagt. Die Raunachtsenergie schreddert unsere Altlasten und bringt sie als Dünger auf unseren Wurzeln aus. Wir nähren den Prozess mit Ruhe und Wurzelgemüse, räuchern und orakeln. Nicht mehr – und nicht weniger…..

Wurzelpflege

24. Dezember 2017

Jetzt sind wir am Ende dieses Jahres angelangt. Die nächsten Tage und Nächte sind einer anderen Welt geschuldet: die Raunächte räumen auf. Sie ordnen, sortieren und erlauben: lassen statt tun ist nun wirklich Programm. Gut sein lassen, was gut war, dem Nichtgelungenen in die Augen sehen und es verabschieden. Ins Eigene sinken, in die Tiefe des Wurzelwerks, das Nahrhafte aus dem Dunkel bergen und der Geborgenheit Raum geben. Dazu gehört es eben auch, in die Herkunftsfamilien einzutauchen und diesen Wurzeln nachzuspüren und nachzugehen, auch hier das Gelungene würdigen, das Ungelöste sehen und wohl auch aushalten – und –  große Kunst: es nicht jetzt lösen wollen, dazu sind die Raunächte meiner Erfahrung und meines Erachtens nicht angetan….

Ich wünsche mir und euch: gelingende Begegnungen, das Gefühl von Verbundenheit, die Entdeckung des Lichts in der Tiefe, die eine oder andere Sternstunde  ∗

Vor ein paar Tagen habe ich ein besonderes Geschenk bekommen, das mich in der Tiefe meines Herzens berührt hat, ich schenke es euch weiter:  das Wurzelbild in fantastische Sprache gefasst von dem großen Sufi- Dichter Rumi:

„Und glaub ja nicht, dass der Garten im Winter seine Ekstase verliert.

  Er ist still.

  Aber die Wurzeln sind aufrührerisch,

  ganz tief da unten.“