Wählen

15. Oktober 2017

Heute also Wahlsonntag da in Österreich…Ich lese gerade in Andreas Webers „Enlivement“ und in seinem Buch „Lebendigkeit- eine erotische Ökologie“ und bin gerade sehr nachdenklich und sehr inspiriert davon… Auf diesem Weg auch wärmste Empfehlung….

Die Tätigkeit „wählen“ entspringt dem Bedürfnis der Freiheit (zu finden in der „Matrix der menschlichen Bedürfnisse“ von Manfred Max-Neef) und äußert sich in den Seinsqualitäten Unabhängigkeit, Leidenschaft, Selbstachtung und Offenherzigkeit. Wollen wir also unsere heutige Tätigkeit des Wählens rückverbinden mit unseren ursächlichen Bedürfnissen und den Möglichkeiten der Demokratie, dann bekommt diese wahrlich nicht einfache Entscheidung Futter aus der richtigen Richtung. Nicht Angst, nicht Kalkül, nicht Enge, nicht Verdruss soll unsere Entscheidung beeinflussen NEIN! Unabhängigkeit, Leidenschaft, Selbstachtung und Offenherzigkeit!

Und dem Wahlergebnis wird wohl auch in diesem Sein zu begegnen sein! Denn was wir aus der Freiheit auf der „Haben-Seite“ verbuchen, sind gleiche Rechte. Das Recht zu wählen, nehmen heute alle Wählerinnen wahr. Sicher aus unterschiedlichen Motivationen, das ist schon klar. Wir werden also um einen intensiven und heftigen Diskurs nicht herumkommen und der wird mit Sicherheit in den nächsten Wochen nicht nur auf politischer Ebene stattfinden müssen, sondern beherzt, leidenschaftlich und unabhängig und in großer Selbstachtung auch in unseren Leben. Wir werden unterschiedlicher Auffassung sein, wir werden Risiken eingehen müssen für unsere Freiheit und wir werden Bewusstsein entwickeln müssen – auch das Tätigkeiten, die neben dem „Wählen“ aus dem Bedürfnis nach Freiheit entstehen.

Das ist der Preis für die Freiheit und Teilhabe, die wir für uns in Anspruch nehmen wollen. Und aus dem Bedürfnis der Teilhabe ist zu tun: zusammenarbeiten, widersprechen, Meinungen äußern.

Und aus dem Bedürfnis des Verstehens erwachsen die Seinsqualitäten Einsichtsfähigkeit, Neugier und Intuition, die Tätigkeiten erkunden, lernen, nachdenken, erforschen an den Orten: Familien, Gemeinschaften, Schulen, Universitäten.

Ich glaube, ich habe neuerdings die erste Tabelle, die sich „Matrix“ nennt, entdeckt, die mir zu mehr Klarsicht und Erkenntnis verhilft….