Schlagwort: Ausrichtung

Frühlingskräfte

30. März 2021

Und wieder, unbeeindruckt von all den menschengemachten und -verursachten Themen, Frühling. Mit diesem Rhythmus der Jahreszeiten verbunden zu sein, ist heilsam. Dieser ist unabhängig von Einschätzung, Bewertung, Wohlverhalten, Rechtsgrundlagen.

Der Frühling ist und er ist da. Er lässt uns großzügigst teilhaben an der steigenden Energie, am Ausgießen von immer mehr Licht, am Wachsen und Entwickeln. Mich mit meinen Themen in diesen Strom zu stellen und durchspülen zu lassen, bringt das eine oder andere in Ordnung. Das ist zu spüren. Zu denken und zu fühlen gibt es auch anderes, weniger Erhebendes. Und doch balanciert sich etwas aus, wenn es gelingt, sich an diese Augmentation der Rhythmik anzubinden. Mich in Größeres einweben, das Denken und Fühlen in die „große“ Ausrichtung geben, Kleinlichkeiten, Unwichtiges loslassen, Anderes, Passendes mit Dünger versehen und wachsen lassen.

Verinnerlichte Ostung – wieviel kann ich umarmen?

23. Juli 2020

Die Sache mit dem NICHTwissen noch einmal: es kann auch entspannend sein. Ich muss nicht wissen, wie Situationen einer Lösung zugeführt oder fertig gemacht werden sollen. Die Versuchung, genau das immer wieder zu glauben, und ziemliche Anstrengungen dafür zu unternehmen, sind zahlreich. Vom Tun Abstand nehmen und abwarten, zuschauen, gespannt und neugierig sein, wie solche Situationen sich ohne meine „Schon-Wissen-Anstrengung“ entwickeln – das wäre doch ein Urlaub der anderen Art…

Dazu ist es aber eben auch unerlässlich, sich radikal mit dem Ungelösten, Unfertigen, Unschönen anzufreunden, es nicht nur auszuhalten, sondern es zu begrüßen und zu umarmen. Ken Wilber meint in einem Interview: „Wieviel kann ich umarmen?“ statt „Wie kann ich zeigen, dass meine Sichtweise richtig ist und alle anderen im Unrecht sind?“

Ach, wie gerne ich weiß und recht habe und mir Lösungen ausdenke und dabei keine Ahnung habe, was und wie alles zusammenspielt…. Das Leben ist irgendwie schon größer, als was ich mir so zusammenreime.

Handeln und Gestaltungswille sind mir schnell zur Hand und häufig mit Anerkennung belohnt. Es scheint eine radikale Wendung dessen anzustehen, was ich bisher meinte, sein und tun zu müssen. Ein Wandel, der die Wurzeln erfasst.

Das ist gleichzeitig schwierig und erleichternd, hat mit AusRichtung, also OrienTierung („Ostung“) zu tun. Ist der Osten vielleicht innen?

Wege vom Müssen zum Lassen- die Richtung weisen

10. Juli  2019

     MÜSSEN

     MESSEN

anMASSEN

     FASSEN

     LASSEN

          Der Weg vom Müssen

zum Lassen

ist kein einfacher

Er führt durch die

Untiefen des Vergleichs

und der Selbsterkenntnis

Es gilt

das Wesentliche zu erfassen

und

loszulassen

MÜSSEN

KÜSSEN

KISSEN

FLIESSEN

FLOSSEN

FASSEN

LASSEN

Das Müssen

küssen

sich etwas länger den Kissen

und Pölstern widmen

in den Tag hineinfließen

die Auflösung von Zeit und Struktur ertragen

die immertätigen Hände

in Flossen verwandeln

schwimmen

das Verflüssigte fassen

sodann

es lassen

 

Ausrichtung und geputzte Antennen

21. Jänner 2018

Raum schaffen, Raum lassen, Raum finden und Raum halten. Das war das Motto der letzten Tage. Die Leere und Ahnungslosigkeit auszuhalten ist da schon auch einmal gefordert. Und- mit diesen auftauchenden Räumen treten halt manche Muster recht deutlich zutage. Da sehe ich mir dabei zu, wie ich mit mir und anderen verfahre, was mich treibt, was mich hindert, was ich vermisse.

Die Richtung, die Ausrichtung soll noch deutlicher werden. Diesen Raum will ich noch ein bisschen halten. Wie will ich leben, wie will ich arbeiten, wovon kann und will ich mich nähren, wie will ich Beziehung(en) leben? Was erfüllt mich mit Freude, was wird mir zur Last, was liebe ich? Wer braucht meine Begleitung? Wem mute ich mich zu? Woher beziehe ich Lebenslust?

Mit diesen Fragen werde ich wohl noch eine Weile gehen. Mein Leben, das Leben wird antworten. Es gilt die Antennen zu putzen, damit sie sauber auf Empfang stehen.

Antworten leben

7. Jänner 2018

Nun ist das Ende der Raunachtszeit. Durchgeschüttelt und neu vermischt ist manches, tatsächlich freue ich mich wieder auf Struktur und das Weiterspinnen der aufgetauchten Ideen, Gedanken und Visionen. Das darf ja alles bis zur Konkretisierung noch ein bisschen im offenen Raum kreisen, sich aussieben, zurechtfinden, sich formieren, verworfen und bearbeitet werden.

Besonders waren in diesen Raunachtszeiten die Freundinnenbegegnungen und die Spaziergänge, das ist, was wirklich nährt und guttut. Nun beginnt das Schauen in den Kalender: wann lässt sich eine Reise tun? Wie werden sich die Dinge des Schuljahres ausgehen? Wofür will ich Zeit haben? Wie sollen meine beruflichen Standbeine gewichtet sein? Wo wollen Entwicklungsschritte getan werden? Wo liegen die Wandelräume? Was ruft mich? Was verlangt nach Weichenstellungen?

Mit diesen Fragen in den nächsten Wochen unterwegs  sein und dann “ …lebt man vielleicht allmählich, ohne es zu merken, eines Tages in die Antwort hinein.“ (R.M. Rilke)

In Antworten hineinzuleben, neue Fragen aufsteigen zu lassen, sie nicht vorschnell zu beantworten , sondern, die Fragen zu integrieren, „zu lieben“ und mit ihnen als Richtungsweiser, als Entwicklungsgeber zu sein, um Antworten nicht in erster Linie intellektuell zu geben, sondern auf allen  verfügbaren Ebenen zu leben – das möchte ich.

Schwellenzeit

31. Dezember 2017

Ein reiches, dichtes, inspirierendes und anspruchsvolles Jahr geht zu Ende. Beim Zurückschauen auf dieses Jahr werden all der Reichtum, die Dichte, die Inspiration, die Herausforderungen sehr sichtbar und es gibt Dankbarkeit und Zufriedenheit, die in mir auftauchen. Einige langgehegte Wünsche sind in Erfüllung gegangen, dazu gehören die Homepage und dieser Blog, der im September auf die Welt kam und der mich mit Freude, Ausrichtung, Reflexionsmöglichkeit und Klarheit beglückt. Einige Herausforderungen gehen wohl mit über die Schwelle ins neue Jahr hinein, vielleicht gelingt es mir noch, die eine oder andere Kränkung und Verletzung loszulassen.

Gar nicht leicht fällt es mir hingegen, die passenden Fäden in der Hand zu behalten und weiterzuspinnen. Dafür werde ich wohl länger als bis morgen brauchen. Aber die Traum- und Wunschzeit geht ja noch bis Anfang Februar, wenn gemeinsam mit dem Spürbarwerden des Lichts auch die Inspirationen in die Welt finden werden.

Ich wünsche Euch von Herzen einen feinen und behutsamen Übergang, ein Ausatmen und Loslassen, ein Einatmen von Neuem und Verheissungsvollem.