Schlagwort: Heiterkeit

Ungeahnte Heiterkeit beim Forststraßenhatscher

15. April 2020

Im Moment, nach guten Tagen, vielen Ideen und einigem Tätig-Sein, heute eher ein Gang durch die Niederungen- ein sogenannter „Forststaßenhatscher“,  gibt landschaftlich nichts her, ist einfach Strecke zurücklegen und macht müde. Scheint aber dazuzugehören – mit der inneren Überzeugung hapert´s halt.

Ich will aber auch diese Wegstrecken nicht verschweigen, weit weg von Selbstoptimierung (das wiederum aus Überzeugung), Kreativitätsschüben, Aktivität und Freude am Frühling ist das hier halt auch wirklich zäh. An solchen Tagen  hielt das Leben vor Corona ein bisschen Ablenkung bereit, auf einen Kaffee gehen, eine zufällige Begegnung auf dem Weg zur Arbeit, eine unerwartete Gelegenheit zum Lachen, das Unvorhersehbare, welches das soziale Miteinander bietet. Das fehlt, das fehlt mir im Moment sehr.

Und, ja: es ist, wie es ist und die Ablenkung fehlt….UND wie lässt sich die höchstpersönliche Unvorhersehbarkeit ein wenig kultivieren?

Also die Gedanken sind frei: ich lass sie einfach mal galoppieren….und denke mir Bilder aus, die mich erheitern und die nicht aus Logik entspringen sondern aus Lust und Übermut. Und was TU ich, aus Lust und Übermut? Was lockt meine Heiterkeit?

Träume, die etwas erzählen

5. Dezember 2017

Die letzte Nacht war eine traumschwere Nacht: drei Träume, die allesamt sehr wegweisende Geschichten erzählt haben.  Was sich durchgezogen hat: das Neue, das Junge, das Revolutionäre.  Markante Bilder und klare Aussagen, die bis ins Wachbewusstsein gefunden haben und in ihrer Skurrilität auch zum Lachen reizen. Irgendwie schön und auch ein bisschen anstrengend – heute morgen hab ich schon gemerkt, dass die Seele in der Nacht ganz schön gearbeitet hat! Da war ein Morgen, der ganz in meinem Tempo stattfinden darf, genau das Richtige.  Nach dem Frühstück die Nikolaussackerl befüllt und den Teig für die Griesnockerl gemacht und jetzt dann noch Vorbereitungen für die „Erwerbsarbeit“.

Ein Satz aus den Träumen noch: Jemand sagte zu mir: „Ich füttere mich, ich füttere die anderen, ich mache MEIN Feldenkrais.“  Das ist doch ein Programm!

Von Impulsen, Bedeutsamkeiten und Trommelzeichen

6. November 2017

Heute kommt der Blog aus dem Ohrensessel. Das Sitzen im Ohrensessel entschleunigt schon an sich.  Das ist gut, weil „der Hirn“ radelt sich eh schon wieder zu den To-Do-Listen.

Hier und Jetzt: flacher Atem- also einmal, zweimal tief aus- und einatmen. Leise Anspannung im Gesicht, also besuchen die Hände für einen Augenblick die Gesichtsmuskeln: hallo Wangen, hallo Kiefermuskeln, guten Morgen Nasenflügel und Augenbrauen! Eine Runde Kontakt mit dem wohlig durchgewärmten, frisch geduschten Leib. Alles da, alles gut!

Die Sache mit den Impulsen: wir sind in ein Impulskontrollsystem hineingeboren, eine ganze Kindheit lang geht es irgendwie darum, zu lernen, wie wir sozial und gesellschaftlich kompatibel unsere Impulse unterdrücken, hinausschieben, sublimieren können, was wann wo und wie angebracht ist. Das ist zum einen not-wendig, zum anderen sind und waren da nicht nur wohlwollende Interessen am Werk.

Was aber nun – hier und jetzt – relevant ist:  wieder ein Gespür für die eigenen Impulse und Bedürfnisse zu entwickeln und mich dafür zu sensibilisieren, was so bedeutsam ist, dass diesem oder jenem Impuls nachgegeben werden soll. Ich spüre, ich entscheide, ich handle entsprechend und delegiere nicht an andere, „königlicher Hoheits- und Gebietsanspruch“ könnte ich auch sagen. Das sagt sich leichter als es ist, aber die Lust daran entschädigt (und wie gesagt: der Hormonspiegel dankt´s!). Ich merke, dass schon die Freiheit, Erlebnisse und Ereignisse mit Bedeutsamkeit zu versehen, aufkeimende Gedanken gleich einmal zu formulieren und auch Halbfertiges in Gespräche zu tragen, weil eben der Impuls da ist, sehr anregend sein kann.

Impulse dauernd zu unterdrücken, aufzuschieben und sie niemals groß werden zu lassen, kappt mir die Lebendigkeit und meine Lebensfreude, dann fühl ich mich als funktionierendes Rad in einem Getriebe, humor- und sinnbefreit, meiner Individualität und meiner Freiheit beraubt.

Meine Trommel knackst die ganze Zeit so auffordernd (ja, es ist die Heizungsluft, die das Fell spannt!) – sie will bespielt werden! Ich hör die Trommelzeichen.

 

Fragen und Unbehagen

5. November 2017

Bin seit einiger Zeit (BlogleserInnen wissen es ja) auf der Suche nach diesen kleinen Freiheiten im Rad der scheinbaren und wirklichen Notwendigkeiten und Ereignisse, die Freiräume, die zwischen Müssen, Sollen, Wollen und Brauchen aufzuspüren sind. Und zur Zeit verstecken sie sich ausnehmend gut! Das klingt humorvoller als es ist!

Ja, fast zeigt sich das Phänomen so: je intensiver die Sehnsucht nach Ausatmen, nach Ruhe, nach in die Luft schauen, nach Tee trinken und die Gedanken ein bisschen laufen lassen, desto mehr verlängern sich die To-Do-Listen, häufen sich die Termine und wollen Aufgaben erfüllt und Kontakte gepflegt sein. Das Bedrängtheitsgefühl und der Widerwillen steigen und die Erkenntnis reift: etwas muss sich ändern, will geändert werden, soll sich wandeln. Nur- hat dieser Wandel mit Tun oder mit Lassen zu tun? Oder braucht es etwas drittes, noch verborgenes?

Wahrnehmungen, Fragen, Unbehagen – so sieht er aus dieser Sonntagmorgen…

Ein kleiner Nachtrag, eine Notiz nach einem wunderbaren Spaziergang mit P.:

die Ahnung vom Verborgenen: Impulsen folgen – der Hormonspiegel dankt´s, „der Hirn“ schreit zwar – aber so ist es halt, das Frau-Sein.

Erläuterungen dazu folgen zu einem anderen Zeitpunkt!

Eine kleine Litanei der Not-Wender

23. Oktober 2017

Immer noch ruft alles nach Reduktion. Mein Körper und meine Bedürfnisse lassen mir ganz deutlich wissen: das Not-Wendige genügt, wenn das geschehen kann, ist es gut genug. Das heißt, worum es geht, ist herauszufinden, was zum Not-Wendigen dazugehört.

Zum Not-Wendenden gehört: „Du musst nur das weiche Tier deines Körpers lieben lassen, was es liebt.“ (aus einem Gedicht von Mary Oliver). Was liebt das weiche Tier meines Körpers? Ein warmes Bett, jeden Tag eine gute Portion frische Luft, warmen Eintopf, eine heiße Dusche, am Boden liegen und das Gewicht abgeben, den Rücken mit Öl eingerieben bekommen, eine warme Weste, die den Nacken mitwärmt,….

Zum Not-Wendigen gehört, eine Idee davon haben, worum es mir in der Schule, worum es mir bei den Feldenkraislektionen geht- ganz grundsätzlich. Um Lernen in einem sicheren Rahmen, um Beziehung jedes einzelnen zu sich selbst und zu den anderen, um Erkenntnismöglichkeiten, um ein leises Knistern, weil es plötzlich spannend werden kann, um Vertrauen, dass zum richtigen Zeitpunkt die richtige Idee, der richtige Schritt kommt.

Zum Not-Wendigen gehört Sicherheit darum, dass ich mich verbunden weiß. Komm ich mir einsam vor, unverstanden, nicht wahrgenommen, gerate ich in Not. Deshalb ist Kontakt und Inspiration in richtiger Dosis für mich etwas Notwendiges, das macht dann eine Ausrichtung, die Klarheit schafft.  Authentische Kontakte, Austausch, gemeinsames Ringen um Worte und miteinander Lachen- das ist, was ich liebe und brauche.

Was gehört zu deinen Not-Wendern?