Schlagwort: Berührtheit

 Dunkelheit und Licht- Wintersonnenwende

21. Dezember 2020

Die längste Nacht und der kürzeste Tag des Jahres treffen einander heute. Die Wintersonnenwende ist emotional vielleicht die wichtigste Wendezeit des Jahres.

Aus der dunkelsten Dunkelheit entsteht das wachsende und länger werdende Licht. Wir sind in unserer westlich-zivilisierten Welt Lichtfetischisten. Für unser Immunsystem ist aber der Wechsel zwischen Dunkelheit und Licht ein wichtiger Baustein. Die samtige Dunkelheit der Nacht kann etwas sehr Erholsames, Berührendes, Sensibilisierendes haben. Das Tageslicht und das Sein an der frischen Luft ist ein passender Gegenspieler.

Ich lade dich heute ein, dich abends der Dunkelheit hinzugeben, sie zu würdigen, die Dämmerung, das Dunkelwerden als zärtliche Einladung zum Landen, zum Langsamerwerden, zum Ausatmen, zur Muße zu verstehen. Wir haben wenig Respekt vor der Dunkelheit, der sich dann möglicherweise auch in Angst und Furcht vor ihr verkehrt. Begrüße heute die Dunkelheit mit offenem Herzen und auf Augenhöhe, heiße sie willkommen.

Kerzenlicht ist eine Möglichkeit der Dunkelheit zu begegnen, ohne sie zu vertreiben. Gib dich dem Zauber von Kerzenlicht hin, das ist ja rund um die Weihnachtszeit eigentlich Teil vieler Rituale. Kerzenlicht kann wie gute Musik oder ein Gedicht unser Gemüt und Gefühl berühren. Kein Lämpchen kriegt die Atmosphäre von Kerzenlicht hin….

Innerlich berührt sein in dieser berührungslosen Zeit.

Zu Musik tanzen

15. Dezember 2020

Konsultiere wieder einmal deine Musiksammlung.

Finde ein Musikstück, das dich zum Tanzen einlädt, etwas, das dir in die Glieder und Knochen fährt und dich mitnimmt in eine ausgelassene Stimmung. Lege die Musik ein oder auf- und los geht´s. Schieb die Möbel zur Seite, mach Platz für deinen Tanz und lass dich erfassen, berühren, verführen, bewegen. Du wirst erstaunt sein, wie anders du dich nach 5 oder 10 Minuten fühlst! (Ich war es jedenfalls!)

Substantielles denken, sagen,

oder doch den SubsTanz wagen?

Eincremen und Einreiben

3. Dezember 2020

Was uns im Moment intensiv herausfordert ist das Fehlen von Berührung und (Körper-) Kontakt.

Sich bewusst selbst zu berühren und den Kontakt mit der eigenen Haut zu kultivieren, ist ein Akt der Selbstliebe und eine Würdigung unseres leiblichen Seins.

Das Eincremen eignet sich dazu, die Wahrnehmung zu schulen: Wo ist meine Aufmerksamkeit? Bei der haptischen Empfindung meiner Hand oder beim taktilen Eindruck meiner Hand auf meiner Haut? Das Schließen der Augen kann das Spüren intensivieren und den Genuss erhöhen. Auch der Geruch und die Konsistenz der Creme, des Öles, der Lotion ist nicht unwesentlich. Finde ein Produkt, dessen Geruch dich anspricht und dich glücklich macht. Besorge ein gutes Basisöl (Sesamöl, Mandelöl, Avocadoöl, Aloeveraöl,…)und aromatisiere es selbst mit ätherischen Ölen. Lass deine Nase wählen, lies über Wirkung von ätherischen Ölen nach. Verabschiede dich von 0815- Düften und sei neugierig, wie sich der Geruch auf deiner warmen Haut verändert.

Manchmal oder für manche Menschen reizvoller, ist der intensivere Taktilreiz beim Einreiben, Abreiben oder Bürsten. Ein Leinentuch, ein Waschlappen, eine Bürste macht uns unsere Grenze und unsere Oberfläche ganz bewusst. Es fördert die Durchblutung und lässt uns aktiviert, wach und belebt in Kontakt mit der Welt treten.

Fülle und samtige Leere

6. Juni 2019

Ein längerer Zeitraum, in dem nichts geschrieben wurde….das Schöne daran: soviel Wandel und Veränderung ist passiert!

Eine komplett neue Regierung unter einer Bundeskanzlerin, eine EU Wahl, bei der die Jugend(nicht nur!) ganz massiv und auffällig sehr grün gewählt hat, ein Frühling, der sich zu einem Sommer entwickelt hat, ein Garten, in dem es blüht und gedeiht, duftet und wuchert. Viele Gedanken und Gespräche, Begegnungen und Berührtheiten. Ein wahnsinnig schöner Abend mit Musik und Text zu Rosa Luxemburg, ein schöner Film über den Radiosender Ö1, spannende Prüfungszeiten, Reisepläne, Porträts die zerstört und wieder genäht wurden, ein Sehen und Erkennen an einem Workshoptag, Grillenzirpen und Fledermäuse des Abends und samtige Sternennächte…..

Ja, ein sattes Leben in Fülle und in großer Bandbreite….

 

Ferien – Würde – Versöhnung

19. Februar 2018

Ein Sonnentag- welch ein Geschenk! Die Ferien machen es möglich, die Langlaufschi auszupacken und eine Runde zu drehen. Das steht heute am Programm, draußen sein, Sonne tanken, den Nachklängen von Fred Frith lauschen, die Inspiration, die daraus entstanden ist, ein bisschen befeuern, über Würde nachdenken und über Versöhnung, die im Ö1 Radiokolleg diese Woche Thema ist.

Würde ist zum Beispiel zu einer Haltung zu finden, bei gleichzeitiger selbstbestimmter Berührbarkeit eines lebendigen und  weichen Kernes.