Schlagwort: Magie

Lyrik – Magie- Wildnis- Körper

6. August 2018

Eine Sendung über Gary Snyder nachgehört. ( An dieser Stelle: Ö1 ist ein fantastischer Radiosender! Und : Danke Petra für den Tipp!)

Ich habe ganze Abschnitte mitgeschrieben, weil, was Gary Snyder sagt,  dieses wunderbare JA in allen Zellen auslöst. Eine kleine Kostprobe will ich euch nicht vorenthalten:

Eine Reaktion auf eine Anthologie mit dem Titel „Kann Lyrik die Welt retten?“

„Lyrik ist eine Art Magie.  Sie existiert am äußersten Rand der Möglichkeiten und an den Grenzen der Sprache, wie wir sie verstehen. Und sie hat einen fließenden Übergang zur Musik und zum Tanz. Sie gehört nicht zum Schreiben. Sie gehört zum Singen, zum Aufführen, sie ist Teil des Theaters. Sie bringt unsere tiefsten Gefühle zum Vorschein – und wir alle wissen darum, aber wir wissen nicht wieso oder wie. Also in diesem Sinne könnte Lyrik den Menschen helfen, die Erde zu lieben.“

Und zum Thema Wildnis:

„Auch unser Körper ist wild, er reguliert sich zu einem großen Teil selbst. Die Tiefen des Gemüts, das Unbewusste sind unsere Wildnisgebiete. Von Wildnis sprechen, heißt von Ganzheit sprechen. Wir alle entstammen dieser umfassenden Ganzheit. Wenn wir die Wildnis zerstören, zerstören wir uns.“

Und dann als abschließender Satz dieser Sendung:

“ Ein Wort an euch und eure Kinder: bleibt zusammen, lernt die Blumen, seid genügsam!“

Ich verabschiede mich für einige Zeit ins Unterwegssein und in die Wildnis, habt eine feine Zeit!

Lustloser Ausnahmezustand

25. Februar 2018

Aus nicht nachvollziehbaren Gründen hat sich ein Ausnahmezustand breitgemacht. Geballte Altlastenschwemme aus den hintersten Winkeln der Seele und Fassungslosigkeit angesichts von Wut, Groll und Kränkung. Jetzt erschöpft, Schmerzen und das Bedürfnis nach Ruhe und Wärme.

Das trifft sich nicht so günstig mit den Außentemperaturen, doch das Sonnenlicht tut gut. Gestern trotz vorausgehender schlafloser Nacht eine kleine Wanderung im ehemaligen Niemandsland zwischen Tschechien und Österreich gemacht: weite Schneeflächen, Muster, die der böhmische Wind in die Oberfläche bläst, uralte Bäume, eine naturbelassene und magische Landschaft, Elch- und Fuchsspuren, wild und archaisch – und irgendwie heilsam.

Es ist eine Zeit der Ahnungs- und Planlosigkeit, der Unlust und des Dahingleitens in der Zeit, mag mich grad überhaupt nicht anstrengen.