Humor als Humus

1. Jänner 2018

Da sind wir also – im neuen Jahr.

Ganz neu und unverbraucht zum einen, ein Ergebnis vieler vergangener Entscheidungen zum anderen. Die Entscheidungen werden auch im kommenden Jahr getroffen, jeden Tag viele kleine. Die Frage für mich ist also: Durch welche Brille will ich schauen, wenn ich auf mein Leben, meine Entscheidungen, mich selbst schaue? Die Brillengläser sind jetzt zu wählen. In welchen größeren Zusammenhang will ich mein Tun und Handeln stellen? Die Sache mit den Vorsätzen ist deswegen für mich nicht so wirklich eine passende Gangart, weil ihnen meist der Blick aufs große Ganze fehlt.  Und über meine Brillengläser und meinen Fokus spreche ich nur dann, wenn ich mich wohlwollend gesehen und ausreichend unterstützt fühle.

Was ich mir definitiv wünsche – und das hier und ganz öffentlich – sind mehr Orte des Lachens, der Leichtigkeit, der Unbeschwertheit und meine Entschlussfähigkeit, diese auch aufzusuchen und selber Gelegenheiten zum Lachen zu schaffen. Lachen im Sinne von Humor als Fähigkeit zur Distanzierung, zum Raumschaffen, zum Loslassen und immer in einem Rahmen, in dem die Würde gewahrt bleibt und als Gegengewicht zu bierernster Verbissenheit, würdelosem Konkurrieren und wichtigtuerischer Selbstüberschätzung.

Heute schon gelacht?