Schlagwort: Üben

Ich ahne, wie wir zutiefst sind

20. Dezember 2021

Diese Haltung des „Namaste“ üben, kann so geschehen:

Stell dir eine Person vor, die dir wichtig ist, mit der du vielleicht eine Herzensverbindung hast. Hab guten Bodenkontakt, atme aus, atme ein, bringe deine Hände vor der Brust zueinander. Nimm die Berührung deiner Hände als Ereignis, sei ganz in deiner Wahrnehmung. Verneige dich und sage laut oder innerlich:

Ich ahne, wie du zutiefst bist, liebend und heilend, geliebt und heil..

Versuche es nächsten Tag noch einmal und schau, ob du das der anderen Person und gleichzeitig dir selbst zusagen kannst. Sei mit deiner Achtsamkeit ganz in der Geste.

Vertrauen

13. Dezember 2021

So, das ist ein Thema, das mir nicht gerade in die Wiege gelegt ist und das mich in den letzten Jahrzehnten immer wieder sehr intensiv beschäftigt. Kinder z. B. können ohne Vertrauen nicht begleitet werden. In Wahrheit ist es natürlich in jedweder Bindung vonnöten und gefragt.

Tatsächlich bin ich nicht gerade gesegnet mit Vertrauen und habe immer wieder das Gefühl, dass ich mich mit großem inneren Risiko in diese Haltung hineinbegebe(n will!) Was mir auffällt, ist, dass das Misstrauen im Moment einen sehr fruchtbaren Boden findet in unserem gesellschaftlichen Zusammensein. Tatsächlich fand ich ganz zu Beginn der Pandemiezeit, dieses Gefühl potentielle Gefahr zu sein und im Kontakt mit Menschen alle anderen als potentiell ansteckend zu sehen, sehr bedrohlich. Für mich auch, doch weniger, aber für das soziale Miteinander ist derlei Vertrauensverlust in die Annahme, einander Gutes zu wollen, ein herber Schlag.

Das fehlende Vertrauen hat sich in Zuschreibungen, Übertreibungen, Schuldzuweisungen den je „anderen“ gegenüber auf recht deutliche Weise gezeigt. Mit dieser Lagerbildung tun wir uns alle keinen Gefallen, davon bin ich überzeugt. UND es ist nicht einfach in dieser aufgeheizten Stimmung das Vertrauen in das potentiell Wohlgesonnene in anderen Menschen zu pflegen, zu üben, zu kultivieren.

Besonders augenfällig finde ich das Misstrauen in den Staat, in Medien, in Institutionen, die per se einmal für uns gedacht sind. Es gelingt mir nicht (rein zeitlich,) immer alles selbst zu recherchieren, mir allzeit ein vollständiges Bild von der Situation zu machen, ständig nachzusehen, wie die Situation in den Krankenhäusern ist,…. Ich versuche herauszufinden, welches Medium seriös arbeitet (tatsächlich sind das nicht allzuviele), ich versuche zuzuhören, ich vertraue auf Menschen, die ich für verantwortungsvoll halte, ich tausche mich mit Freunden aus und verlasse mich ein Stück weit auf meine Intuition, was mir vertrauenswürdig und transparent in der Absicht vorkommt. Ich vertraue.

Ich vertraue in den Satz, „Wo Zerstörung und Chaos herrscht, wächst auch das Rettende.“ Ich vertraue in das Kollektiv, das weiter sieht, als ich in meiner individuellen Beschränktheit. Ich vertraue in die Regenerationskräfte aller lebendigen Systeme. Ich vertraue, dass der Weg im Gehen unter unseren Füßen entsteht. Ich vertraue, das soziales Miteinander unser individuelles und kollektives Immunsystem stärkt.

Meistens zumindest. Manchmal ist es auch richtig schwer und ab und zu verliere ich den Mut.

Aber: ich will vertrauen, ich muss vertrauen, ich darf vertrauen.

Und: ich will selber denken, ich muss selber denken und ich darf selber denken.

Das gehört für mich zusammen.

Vertrauen kann aus meiner Sicht – wie Solidarität übrigens – nicht eingefordert werden. Dazu bedarf es einer höchstpersönlichen Entscheidung. Dazu sind wir aufgefordert.

Meinen Resonanzraum pflegen, die Schwingungsfähigkeit kultivieren

6. Dezember 2021

Wie weiter oben erwähnt, ist unser Leib unser Resonanzraum, sind wir resonierende Gefäße. Ein wenig geht es wohl darum, dieses Gefäß schwingungsfähig zu halten und es „zu bewohnen“.

Für mich wird im Moment wieder wichtiger, mir morgens Zeit zu nehmen und mich in meinem Leib zu beheimaten. Dazu gibt es Verschiedenstes: ein Ritual, das aus zwei Yogaabläufen und einem Verankern in den vier Vierteln des Lebensrades besteht, ein Schütteln und Zittern, ein Abklopfen, das mich belebt und dann Dehnungsübungen, wo ich es brauche, verschiedenste Atemübungen bei offenem Fenster, dem Andrehen von Musik, die mir gefällt und mich dazu bewegen und tanzen, ein paar kleine Feldenkraissequenzen am Boden liegend,…..

In den letzten Wochen gehe ich das täglich meiner jeweiligen Laune entsprechend an und fühle mich dabei frei und gut mit mir verbunden. Für mich ist ein ganz fixer Ablauf gerade nicht so reizvoll.

Tatsache ist, wenn ich es tu, ist es gut. Wenn ich es nicht tu, fehlt mir ein bisschen was.

Schütteln und Musik hören und tanzen ist jedenfalls sehr nahe am leiblichen Resonanzgeschehen. In einem bewohnten Leib lässt sich der Nachhall gut spüren, ist der Nachklang gut zu üben.

Weltschmerztage

27.11.2021

Es gibt Tage, gestern war so einer, an denen ich vor der Welt und ihren Schmerzen, den Menschen und ihren Schmerzen, den Entwicklungen, die Schmerz verursachen in die Knie gehe. Dann setzt sich der Schmerz in meinem Körper fest, die Abgrenzung funktioniert nicht mehr, die Mutlosigkeit macht sich breit, schaumgebremst und antriebslos häng ich dann in den Seilen und empfinde alle als zu viel und als riesige Zumutung.

Ich erlebe dann einen Tag, an dem das Funktionieren, das Dagegenhalten, das Haltung entwickeln, die Leichtigkeit und die Lebensfreude Urlaub haben. (Eine wilde Truppe – würd gern wissen, wie die so einen Urlaubstag verbringen :-)) Dann bin ich im Modus des „Aushaltens“. Ja, das gibt es- Weltschmerztage.

Und heute früh morgens dann die Idee, mich noch ein bisschen mehr mit dem Erproben, Üben und Kultivieren von Haltung(en) zu beschäftigen und das in den Rahmen eines Adventkalenders zu packen. Der startet, wie es sich für einen solchen gehört, am Mittwoch den 1. Dezember und läuft bis 24. Dezember.

Hier also die herzliche Einladung, täglich ein Türchen in bekannte und unbekannte, inspirierende und vielleicht auch schräge Räume zu öffnen und in diesem Blog vorbeizuschauen.

Öl ziehen

16. Dezember 2020

Seit 14 Tagen experimentiere ich mit dem Öl ziehen. Eine meiner Schwestern praktiziert dies schon lange und bringt ihre gute Immunabwehr des letzten Winters damit in Verbindung. Zu Beginn des heurigen Winters ist mir diese Entgiftungstechnik von mehreren Seiten entgegengekommen- ein untrügliches Zeichen dafür, sich damit auseinanderzusetzen.

Zugegebenermaßen war es auch für mich eine Überwindung einen Esslöffel (hochwertiges) Öl gleich nach dem Aufstehen in den Mund zu nehmen. Aber dann ist ja etwas zu tun: mit diesem Öl den Mund bespülen, es im Mund bewegen, durch die Zähne ziehen, die ganze Mundschleimhaut benetzen. Die empfohlenen 20 Minuten haben mich zu Beginn überfordert. Das macht nichts – nächsten Tag noch einmal versuchen.

Die Konsistenz des Öls im Mund verändert sich von einer dickflüssigen zu einer dünnerflüssigen, ein bisschen schäumenden Zusammensetzung. Und die Lust das Öl im Mund so lange es geht zu bewegen, ist durchaus gegeben. Wichtig ist, erstens nichts zu schlucken und zweitens, den Mundinhalt, der dann weißlich trüb ist, nicht ins Waschbecken zu spucken, sondern in ein Zellstofftuch und dieses im Restmüll zu entsorgen.

Die Idee ist, dass das Öl die Giftstoffe über die Mundschleimhaut aus dem Körper zieht, Ölziehen quasi als kleine Schwester des Leberwickels. Ich kann jetzt noch keine Aussagen über die Auswirkung auf mein Immunsystem machen. Was ich aber sagen kann, ist, dass sich das Klima in meinem Mund verbessert hat, kleine Verletzungen und offene Stellen verheilen und sich mein Schmecken ein wenig sensibilisiert hat.

Meine Empfehlung ist, mit jemanden zu reden, der dies schon länger macht und mehr Erfahrung hat oder ein wenig im Netz zu recherchieren. Ich kann hier nur von meinen ersten Gehversuchen erzählen.