Schlagwort: Würde (Seite 2 von 2)

Den eigenen Platz im Kreislauf des Lebens kennen

24. Juli 2018

Lange habe ich jetzt nichts geschrieben auf diesem Artio-Blog. Das Leben hat die ganze Aufmerksamkeit gebunden. Das Schreiben hat in der Verfassung von Morgenseiten stattgefunden oder eben gar nicht. Die Auseinandersetzung mit dem Thema „Würde“ geht in die nächste Runde: Würde bedeutet den eigenen Platz im Kreislauf des Lebens zu kennen, einzunehmen und sich der Zirkularität des Lebens auch auszusetzen.

Ich lebe und achte in mir die Kräfte des Westens – die untergehende Sonne, die Abschiede, das Loslassen, das Sinken, das Schwinden der Kräfte, das Fließen des Wassers dem tiefsten Punkt zu.

Ich lebe und achte in mir die Kräfte des Nordens – das Ruhen, das Rasten, die Pause, das Nichts, die Dunkelheit der Erde, die Verbindung zu den Ahnen und die leise Stimme meiner inneren Weisheit.

Ich lebe und achte in mir die Kräfte des Ostens – die aufgehende Sonne, den Neubeginn, das Wachsen, die Leichtigkeit, das Spiel, die Kreativität, das luftige Kichern der Inspiration, das Sprudeln der Ideen.

Ich lebe und achte in mir die Kräfte des Südens – die hochstehende Sonne, den Raum, den ich einnehme und mit erwachsener Verantwortung fülle, meine Herzenswärme, mein Lachen, meine Erotik und Sexualität, meine feurige Initiative.

Mein Leben ist in diesen Kreislauf eingebunden, meine Tage sind mit diesen Kräften gefüllt und ich anerkenne sie alle, weil sie mir und meiner Mitwelt ein gutes Leben ermöglichen.

Was Zeit ans Tageslicht bringt

21. Februar 2018

Mehr Zeit macht einen genaueren Blick auf bestimmte Themen und lässt anderes aufsteigen, als es im Alltag möglich ist. Das ist das Wesen von Urlaubs- und Freizeiten, die Vorfreude lässt mich immer vergessen, dass dann nicht nur Erleichterung ist, sondern anderes zu bearbeiten, Darunterliegendes, Weggeschobenes und scheinbar Abgelegtes.

Naja, und damit bin ich halt jetzt neben Ferienfreuden wie Langlaufen, Lesen, Museum, Konzert auch beschäftigt. Altlasten, von denen ich noch nicht weiß, wie sie gut in Kommunikation kommen und in meinen Alltag integriert werden können. Und immer wieder die große Überschrift: Würde.

Mich beschleicht der Verdacht, dass „Würde“ ein weibliches Thema ist, während „Erfolg“ und „Ehre“ eher männliche Themen sind. Ich stell das jetzt mal so in den Raum und werde noch darauf schauen und darüber nachdenken. Mit meiner Würde bin ich sowieso unterwegs, an der führt im Moment kein Weg vorbei.

Ferien – Würde – Versöhnung

19. Februar 2018

Ein Sonnentag- welch ein Geschenk! Die Ferien machen es möglich, die Langlaufschi auszupacken und eine Runde zu drehen. Das steht heute am Programm, draußen sein, Sonne tanken, den Nachklängen von Fred Frith lauschen, die Inspiration, die daraus entstanden ist, ein bisschen befeuern, über Würde nachdenken und über Versöhnung, die im Ö1 Radiokolleg diese Woche Thema ist.

Würde ist zum Beispiel zu einer Haltung zu finden, bei gleichzeitiger selbstbestimmter Berührbarkeit eines lebendigen und  weichen Kernes.

 

Selbstverständnis und Positionierung

12. Februar 2018

Ein Dilemma aushalten, wirkende Kräfte zuordnen, das, was größer ist, anerkennen und darüber den eigenen Gestaltungsspielraum ausmachen und nutzen. Den Blick auf Sternstunden und Lichtblicke richten, mein Eigenes schätzen und stärken. Das Eigene der anderen anerkennen und stärken, den Raum halten, dass etwas sich entwickeln und entfalten kann. Die „Würde“ im Blick behalten.

Humor als Humus

1. Jänner 2018

Da sind wir also – im neuen Jahr.

Ganz neu und unverbraucht zum einen, ein Ergebnis vieler vergangener Entscheidungen zum anderen. Die Entscheidungen werden auch im kommenden Jahr getroffen, jeden Tag viele kleine. Die Frage für mich ist also: Durch welche Brille will ich schauen, wenn ich auf mein Leben, meine Entscheidungen, mich selbst schaue? Die Brillengläser sind jetzt zu wählen. In welchen größeren Zusammenhang will ich mein Tun und Handeln stellen? Die Sache mit den Vorsätzen ist deswegen für mich nicht so wirklich eine passende Gangart, weil ihnen meist der Blick aufs große Ganze fehlt.  Und über meine Brillengläser und meinen Fokus spreche ich nur dann, wenn ich mich wohlwollend gesehen und ausreichend unterstützt fühle.

Was ich mir definitiv wünsche – und das hier und ganz öffentlich – sind mehr Orte des Lachens, der Leichtigkeit, der Unbeschwertheit und meine Entschlussfähigkeit, diese auch aufzusuchen und selber Gelegenheiten zum Lachen zu schaffen. Lachen im Sinne von Humor als Fähigkeit zur Distanzierung, zum Raumschaffen, zum Loslassen und immer in einem Rahmen, in dem die Würde gewahrt bleibt und als Gegengewicht zu bierernster Verbissenheit, würdelosem Konkurrieren und wichtigtuerischer Selbstüberschätzung.

Heute schon gelacht?

 

Draußen zauberhaft – innen Zauberspruch

18. Dezember 2017

„Finding comfort in your misery“ – einer jener Feldenkraissätze, die es in sich haben.

Für mich heißt das, sich in der Situation, die ist, sei sie noch so eng, noch so einschränkend, noch so unbequem, noch so schlecht auszuhalten,….nach dem Hauch von Spielraum zu suchen, der mich im Moment ein bisschen besser sein lässt. Die Misere ein paar Atemzüge in mich einsickern lassen, der Resonanz in mir lauschen und dann den Bewegungsspielraum orten- ohne Verbissenheit – würdevoll. Sich mitsamt der Misere sinken lassen gegen einen Boden, der trägt, ist die Minimalvariante. Über die Misere lachen können, fällt unter absolut fortgeschritten!

Ach ja, L A S S E N.

DER Zauberspruch, der so schwierig zu lernen ist!

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