Wurzelpflege

24. Dezember 2017

Jetzt sind wir am Ende dieses Jahres angelangt. Die nächsten Tage und Nächte sind einer anderen Welt geschuldet: die Raunächte räumen auf. Sie ordnen, sortieren und erlauben: lassen statt tun ist nun wirklich Programm. Gut sein lassen, was gut war, dem Nichtgelungenen in die Augen sehen und es verabschieden. Ins Eigene sinken, in die Tiefe des Wurzelwerks, das Nahrhafte aus dem Dunkel bergen und der Geborgenheit Raum geben. Dazu gehört es eben auch, in die Herkunftsfamilien einzutauchen und diesen Wurzeln nachzuspüren und nachzugehen, auch hier das Gelungene würdigen, das Ungelöste sehen und wohl auch aushalten – und –  große Kunst: es nicht jetzt lösen wollen, dazu sind die Raunächte meiner Erfahrung und meines Erachtens nicht angetan….

Ich wünsche mir und euch: gelingende Begegnungen, das Gefühl von Verbundenheit, die Entdeckung des Lichts in der Tiefe, die eine oder andere Sternstunde  ∗

Vor ein paar Tagen habe ich ein besonderes Geschenk bekommen, das mich in der Tiefe meines Herzens berührt hat, ich schenke es euch weiter:  das Wurzelbild in fantastische Sprache gefasst von dem großen Sufi- Dichter Rumi:

„Und glaub ja nicht, dass der Garten im Winter seine Ekstase verliert.

  Er ist still.

  Aber die Wurzeln sind aufrührerisch,

  ganz tief da unten.“